Mittwoch, 31. August 2011

Meine letzten Laufkilometer Ende Juli: Ein deutliches Zeichen

Der letzte Wettkampf in diesem Jahr war wohl die Rennsteiglaufwanderung mit ihren 35 km.

Auch danach bin weiterhin 2-3 mal die Woche eine kleine Runde für mich gelaufen. Mein kleines Bündel wurde mit der Zeit natürlich immer schwerer. Ich musste jetzt öfter Gehpausen einlegen und der Kleine zeigte mir seine Grenzen. Die Laufrunden beschränkten sich auf 5-7 Kilometer. Ich war froh, überhaupt noch laufen zu können und nutzte die Möglichkeiten. 

In der 32. Woche war es ihm wohl genug. Ich lief am 21. Juli beschwerliche 3 km und beendete die Einheit mit 2 Geh-Kilometern. Einen weiteren Versuch startete ich am 24. Juli. Wir liefen im Leichtathletikstadion, Micha lief seinen 10-Kilometer-Testlauf und ich wollte mal sehen, was noch so drin ist. 
Während Micha nur so dahinflog und mich mehrfach überrundete hatte ich ganz schön zu kämpfen. Nach dem ersten Kilometer musste ich aufgrund von Seitenstichen Gehpausen einlegen und versuchte weiterhin mit ein paar Schritten weiter zu laufen. Vergebens. Die Seitenstiche hörten nicht mehr auf, selbst das Gehen fiel mir schwer. Nach einem weiteren quälenden Kilometer setzte ich mich auf die Ränge und holte erstmal Luft. Es hörte einfach nicht auf. 

Das war wohl das eindeutige Zeichen, jetzt erstmal mit dem Laufen aufzuhören. Selbst als wir zu Hause waren, spürte ich die Seitenstiche noch immer. 

Micha hingegen war richtig gut in Form und lief sogar Bestzeit, am Ende zeigte seine Uhr nach 10.000 m eine Zeit von 00:41:30 Stunden an. 

Mittlerweile trage ich fast 17 Kg mehr mit mir herum und ich habe den Sport auf ein bisschen Fitness, Fahrrad fahren und Schwimmen beschränkt. Damit fahre ich zur Zeit ganz gut. 

Bald ist es dann auch soweit und die Aufregung steigt.

In den letzten Wochen hab ich Micha somit tatkräftig bei den Wettkämpfen unterstützt, bzw. es versucht, der verpasste Einlauf beim Schweriner-5-Seen-Lauf sollte sich eigentlich nicht wiederholen. 

Jetzt reiche ich noch schnell die Berichte über die Rostocker Marathonnacht, den Schwedenlauf in Wismar und den Firmenlauf nach, schließlich möchte auch der Blog weiterhin gepflegt werden. 

Donnerstag, 7. Juli 2011

27. Schweriner Fünf-Seen-Lauf am 02.07.2011

Also wenn ich Geburtstag gehabt hätte, hätte ich mir sicher etwas Schöneres vorstellen können, als 30 Kilometer zu laufen. Micha ist da anders. Er hat sich als Training für den Rostocker Halbmarathon im August die 30 Kilometer beim Schweriner Fünf-Seen-Lauf vorgenommen.

Das Training in den letzten Wochen kam mir gefühlt recht wenig vor. In den letzten 6 Wochen lief er pro Einheit nicht mehr als 10 km. Ich hatte für Samstag so meine Bedenken, wobei er mit einer Prognose von 2:45:00 Stunden recht optimistisch war.

Pünktlich um 8 Uhr starteten wir in Rostock nach Schwerin. Die Fahrt war sehr angenehm und wir fuhren samt süßen Picknickkorb über die Autobahn. 
Zum Glück war Anne dabei und führte uns besser als das Navi durch die Stadt. Die Startunterlagen gab es leider nicht wie angekündigt im Org-Büro sondern direkt am Start. So langsam kam Nervosität auf, doch wir schafften es rechtzeitig, holten schnell die Nummer ab und Micha hatte noch ein wenig Zeit sich warm zu machen. 

Das Wetter versprach nicht viel. Es war zwar nicht kalt, aber es nieselte unaufhörlich. Dennoch sollte dieses Wetter zum laufen viel angenehmer sein, als wie in den letzten Jahren, Temperaturen über 30 Grad.

Gegen 10.10 Uhr gingen die 30 Kilometer Läufer auf die Strecke. 


 

Wir entschlossen uns einen gemütlichen Gang durch die Stadt zu unternehmen und uns auf den Weg zum Ziel zu machen. 




So nach und nach wurden auch wir durchnässt und wir gingen schnellen Schrittes zum Ziel. 2 km vor dem Zieleinlauf kreuzten wir den Weg der Läufer und feuerten sie auf den letzten Metern noch einmal kräftig an. Natürlich haben wir gehofft, dort auch Micha anzutreffen und ihm zuzujubeln.


 

Wir beeilten uns und gingen schnellen Schrittes Richtung Ziel. Der Blick ging immer wieder nach hinten, in der Hoffnung, Micha bald zu erblicken. Leider vergeblich. Fred kam an uns vorbei und ich fragte ihn, ob er ihn gesehen hatte, er verneinte.

Wir wurden etwas ungeduldiger und somit schneller, mussten aber nebenbei Platz für die Läufer machen, sie kräftig anfeuern, aufpassen nicht selbst im Matsch auszurutschen und wir mussten die Lankower Berge hochkraxeln.

Als wir das Ziel vor uns sahen, wünschte ich mir eigentlich, dass er jeden Moment um die Ecke kommt, obwohl die Zeit schon recht vorrangeschritten war. Nichts. Er konnte nur schneller gewesen.









Wir warteten eine Weile und Anne schaute sich dann im Zeltbereich um. Erfolglos kam sie wieder. Gerade als ich mich auf die Suche machen wollte, erblickte ich ihn total durchnässt mit einer Decke auf uns zukommend. Er war sichtlich enttäuscht, dass wir seinen Zieleinlauf in einer fantastischen Zeit von 02:25:00 Stunden nicht miterlebt haben. 

Er war einfach zu schnell und wir haben die Lankower Berge und die Entfernung vom Start zum Ziel einfach unterschätzt. 

Die Enttäuschung wich aber im weiteren Verlaufe des Tages, schließlich war es sein Geburtstag. Wir wärmten uns in der nächstgelegenen Sauna wieder auf, erholten uns hervorragend und ließen es uns Abends im Petrikeller richtig gutgehen. 

Ein (fast) perfekter Tag mit einer perfekten Bestzeit. Es sind auf jeden Fall gute Aussichten für den Halbmarathon in Rostock und für den Marathon in Berlin.

Montag, 27. Juni 2011

39. Gutsmuths-Rennsteiglauf am 21.05.2011 - Nordic Walking Tour über 35 km

Jetzt kommt er endlich, der Bericht vom 39. Gutsmuths-Rennsteiglauf am 21.05.2011. Im letzten Jahr waren wir hier nur Zuschauer und von der guten Stimmung und der sportlichen Leistungen der Teilnehmer einfach begeistert. Die Party danach hat uns vollends überzeugt in diesem selbst an den Start zu gehen. 
Anfang des Jahres meldeten wir uns bereits für die Köstritzer Schwarzbierwanderung, also für die Nordic-Walking Tour über 35 km an.  Micha wären die 50 km lieber gewesen, aber ich konnte ihn überzeugen, es doch erstmal mit den 35 km zu versuchen.

Soviel sind wir beide noch nie am Stück gelaufen bzw. gewandert. Wir nahmen uns vor, es in Ruhe anzugehen und jede Pause ausgiebig zu nutzen. Schließlich liefen wir zu Dritt, wenn man mein kleines Bündel noch mitrechnet. 

Wir gingen in aller Frühe um 7 Uhr an den Start. Wir hatten also ausreichend Zeit, um bis 18 Uhr ins Ziel zu kommen. Der Start erfolgte im Schnepfenthal. Wir entschieden uns direkt mit dem Auto dorthin zu fahren und nicht das Shuttle zu nutzen, da wir so noch eine Stunde mehr schlafen konnten, statt schon um 4 loszufahren. 

Kurz vor dem Start erfolgte die Erwärmung. Während wir skeptisch dabei zusahen, machten einige Wanderer tatkräftig mit und selbst die Wanderstöcke bekamen dabei ihre ganz eigene neue Funktion zugesprochen.



Wir holten uns derweil noch schnell die schönsten Rennsteiglieder, legten unsere Sachen ins Auto und stimmten uns mit der neu erworbenen CD erstmal ein. Eine Parkplatzparty am Morgen sollte auch den letzten Rennsteigwanderer wecken.
Pünktlich ging es dann auf die 35 km Strecke und die Natur beeindruckte uns sofort. Der Rennsteiglauf ist ja der größte Landschaftslauf Mitteleuropas und mit Abstand auch der Schönste.



 



Unterwegs hatten wir genügend Zeit, die Natur zu genießen und die Eindrücke festzuhalten.





Es gab ausreichend Getränkestationen, sodass wir uns nicht zusätzlich mit einem Rucksack belasteten und somit auf die Wanderung konzentrieren konnten. Zeitweise wurde es richtig warm und wir kamen zusehenst ins Schwitzen.



Auf der Ebertswiese legten wir den größten Stop ein. Die Verpflegung dort lud zum Verweilen ein, es gab Heidelbeer-Schleim-Suppe, Würstchen, ausreichend Getränke und auch Obst. 







Ab Kilometer 10 gesellten sich die Supermarathonis zu uns. Sie hatten eine Strecke von 72,7 km laufend zu bewältigen und das bei einem Höhenunterschied von 900 m von Eisenach nach Schmiedefeld. Sie hatten hier bereits 30 km geschafft, also noch nicht ganz die Hälfte.



Die Wanderung hatte immer wieder angenehmende und überraschende Wegbegleiter.



Die Kilometer purzelten nur so vor sich nieder. Allerdings wurde es mit jeder Pause und jedem Getränkestand immer schwieriger.

Kurz vor dem letzten Getränkestand bei Kilometer 30 fing es, nach einem bisher recht sonnigen Wetter an zu nieseln, der später in Regen überging. Anfangs verfluchte ich den Ballast der Regenjacke, jetzt freute ich mich, sie doch mitgenommen zu haben, um mein kleines Bündel und auch die Kamera zu schützen.


 

Die Beine wurden immer schwerer und ich war froh, dass es nur noch 5 km sein sollten. Sie kribbelten mehr und mehr und auch das Tempo wurde gemächlicher. Nach 7 1/2 Stunden Wanderung kamen wir endlich im Ziel an. Dort wurde uns bewußt, dass hier der Weg das Ziel ist. 
Im Zielbereich befand sich gerade mal eine Person und die schien nicht unbedingt auf uns zu warten. Wir waren froh es endlich geschafft zu haben, aber enttäuscht über die Anteilnahme im Ziel. Dort angekommen, drückte man uns eine Thüringer Rostbratwurst und die Urkunde in die Hand, das wars. 






Allerdings muss ich auch hinzufügen, dass das Ziel der Wanderung in Oberhof war und die eigentliche Party in Schmiedefeld statt findet. Lediglich die 35 und die 50 km Wanderung haben unterschiedliche Zieleinläufe, alle anderen treffen sich in Schmiedefeld ein. 
Wir suchten so schnell wie möglich den Shuttle Bus auf, um wieder zurück zum Start und von dort aus zur Zielparty zu fahren. 

Vor Ort herrschte natürlich diesselbe Stimmung wie vor einem Jahr und es wurde jeder einzelne Marathoni und Supermarathoni im Ziel willkommen geheißen.



 Hans im Glück trellerte im Festzelt seine Rennsteiglieder und die Massen hielten nicht an sich und stiegen auf Bänke und Tische um kräftig mitzuschunkeln.


Jedes Land und jedes einzelne Bundesland wurde begrüßt, wir sangen die "Rennsteighymne", "den Schneewalzer" und "So schön ists nur am Rennsteig".



 
Ach ja, man sagt, die Wanderung ist die, mit der besten Verpflegung
GESAMTBEDARF Rennsteiglauf mit Zieleinlauf Schmiedefeld: 

12.000 Äpfel
1.400 Müllsäcke
230.000 Trinkbecher 0,3 l
1.051 Kästen Mineralwasser
611 Kästen Vita Cola
414 Kästen Grapefruit-Zitrone
545 Kästen Aqua Plus (Birne/ Mango)
650 Kästen Bier, das sind 15.600 Flaschen
2.600 Büchsen löslicher Zitronentee
1.350 ungespritzte Zitronen
15.000 Bananen
175 Pakete Haferschleim
120 Rollen Absperrband
1.500 Markierungsschilder

Es war herrlich und wir werden im nächsten Jahr sicher wieder dabei sein. Diesmal zum Marathon, ob wandernd oder laufend, Ziel soll dabei natürlich Schmiedefeld sein und dann bekommen wir auch unseren Zieleinlauf.