Mittwoch, 28. April 2010

Hiddenseelauf-Halbmarathon - Ziel erfüllt: 01:57:30 Stunden!!!

Auf der Urkunde sind sogar 01:56:38 verzeichnet. Demzufolge war es mein bisher 3.-Bester-Halbmarathon. Ich hatte Anfangs ein wenig geblufft und mich mehr auf die schöne Umgebung konzentriert, als auf die Zeit unter 2 Stunden. Ich war einfach nur wieder total baff und fasziniert, wie schön diese Insel ist.




Fangen wir aber von vorne an:
Am Freitag reisten wir, wie gehabt von Schaprode aus mit der Fähre an.



Viel hatte sich seit unserem letzten Besuch auf der Insel nicht geändert, außer dass wir diesmal statt in Grieben in einem noch schöneren Hotel in Vitte übernachteten. Direkt neben dem Start versteht sich. Die Lage war optimal.
Nach einem kurzen Mittagsschläfchen drehten wir noch eine kleine Erholungsrunde von ca. 20 Minuten Richtung Heiderose. Dort stellten wir schnell fest, dass der Weg dort erneuert wird, der blanke Schotter lag vor uns. Man musste richtig aufpassen, wohin man tritt, da die Verletzungsgefahr hoch ist.
Frustriert kamen wir von dem Lauf wieder zurück, Micha weil sein Puls viel zu hoch und somit die Fitness im mittelmäßigen Zustand und ich, weil mich frauenbedingte Bauchkrämpfe plagten und der Wind einen ziemlich bremste. Keine so guten Aussichten dachte ich erst, verwarf aber diesen Gedanken sofort und konzentrierte mich darauf, dass morgen alles sehr gut laufen wird.

Diese Einheit hakten wir ab und wanderten später über den Deich Richtung Kloster. Es wehte eine steife Brise und am Strand zog es sich etwas zu.



Die Aussichten für Samstag sollten besser sein. Samstag früh war ich voller Tatendrang und wir schlichen uns gegen 7 Uhr zum Frühstück. Der Hotelier fragte uns schon, ob wir ein feuchtes Zimmer haben ;o) da wir die Ersten waren und das Frühstück erst ab 8 Uhr geplant ist, zum Glück konnte er genauso wenig schlafen und alles war bereits vorbereitet.
Der Start war erst gegen 10.30 Uhr, sodass ich nach dem Frühstück noch ein Schläfchen halten konnte. Ich war folglich sehr gut ausgeruht und fit genug unter 2 Stunden zu laufen.



Beim Start war ich etwas nervös und redete mir immer wieder eine Zeit unter 2 Stunden ein. Das Wetter war super, es war mit 8-10 Grad nicht zu kalt und nicht zu warm und selbst der Wind hatte sich gelegt. Dann ging es los Richtung Kloster. Über 180 Läufer gingen an den Start beim Bambini-Lauf, Volkslauf- und Wandern über 11,6 Km und beim Halbmarathon.
Das Tempo lag bei den ersten 3 Kilometer bei 5:40 Minuten je Kilometer. Durch Kloster ging es recht zügig nach Grieben, dort lag bereits der erste junge Teilnehmer am Straßenrand, er war aber bei Sinnen und einfach nur erschöpft.
In Grieben wies mich Micha daraufhin, dass wir etwas nachlassen. Ich war so von der Umgebung fasziniert, von den Pferden, den Kühen, die weiten Weiden... dass ich das erst gar nicht mitbekommen hatte, ich freute mich total wieder dabei und vor allem hier zu sein. Die Insel hatte mich in ihrem Bann.

Auf dem Plattenweg Richtung Leuchtturm erhöhten wir ein wenig das Tempo. Als es zu steil wurde gingen/kletterten wir die restlichen Meter. Der Kilometer lag bei 7:22 Minuten. Micha war aus meinem Blickfeld.



Ich lief um den Leuchtturm Richtung Inselblick und von hier an machte der Weg nach unten richtig Spaß, ich gab Gas und lag bei 5:10 Minuten.



Beim Getränkestand wartete Micha und machte eine nicht so schöne Bemerkung, wo ich denn nu bleibe.
Das brachte mich nicht aus der Ruhe bzw. aus dem Tempo, ich trank ein bisschen Wasser und hatte mein Ziel direkt vor Augen. Nach einigen Metern war er erstaunt, wie schnell wir doch unterwegs sind. Auf dem Deich holten wir einen nach den Anderen ein. Es machte einfach nur Spaß und ich fühlte die Form meines Lebens, ich fühlte mich total fit und konnte nebenbei sogar reden bzw. auf die Leute um uns herum reagieren. Man nannte uns die Farbklekse ;o)

Dann ging es Richtung Heide und somit entlang der Schotterpiste. Es war furchtbar, man musste aufpassen sich nicht zu vertreten oder umzuknicken. Mein 195-cm-Pacemaker lief unmittelbar vor mir und es verwirrte mich ein wenig, dass ich nichts weiter vor mir sehen konnte. Wir wollten als nächstes eine Frau überholen.
Es kam der Wendepunkt. Danach hatte ich ein Tief und befürchtete die Läuferin nicht mehr einholen zu können. Micha lief vor und ich dachte schon, er läuft jetzt sein eigenes Rennen.

Das sollte aber nur der Motivation dienen, es machte mich etwas wütend, dass er einer anderen Läuferin Windschatten bietet. Und somit hatten wir sie schnell ein- und überholt. Es ging wieder Richtung Vitte und die letzten 3Km auf dem Deich entlang. Wir fixierten den nächsten Läufer. Kurz bevor wir zum Zielkurs einbogen hatten wir auch Diesen hinter uns bringen können und zu meiner Verwunderung sogar noch 2 weitere Läufer.

Das Gefühl so schnell ins Ziel einzulaufen und auf den letzten Meter dann noch 2 weitere Läufer zu überholen war mal wieder unbeschreiblich. Vor lauter Schreck konnte ich gar nicht sehen, wie die Zielzeit ausfiehl. Als ich es dann sah, war ich total happy: 01:57:30, tolle Leistung, ein tolles Rennen.

Ich kann mir nicht erklären warum, aber die Zeit auf der Urkunde ist viel besser, welche Zielzeit zählt jetzt eigentlich?




Hiddensee war toll, ich kann es nur jedem empfehlen! Klein aber fein! Der schönste Preis war in diesem Jahr ein Fahne ;o)






Ich frage mich nach jeden Halbmarathon, wieviel jetzt noch drin ist, könntest Du Dir tatsächlich einen Marathon zutrauen? An diesem Wochenende wären bestimmt noch 10 Kilometer drin gewesen. Der Respekt vor einem Marathon ist noch sehr groß. Ich möchte es aber nicht auschließen und sage nur "EINMAL IM LEBEN" - irgendwann werde ich die Königsdisziplin in Angriff nehmen EINMAL IM LEBEN, noch nicht, aber irgendwann...

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