Was für ein Lauf. So schwere Beine hatte ich lange nicht nach 21 Kilometer.
Eigentlich wollte ich mir die Zeit gut einteilen, in der ersten Hälfte locker starten und die Zweite etwas anziehen. Pustekuchen.Los ging es kurz vor dem Warnowtunnel, wohin wir, wie in jedem Jahr mit dem Fahrgastschiff chauffiert wurden.
20 Uhr fiel der Startschuss. Den Tunnel hinab hatte ich einen guten Schwung und die Uhr zeigte mir auf den ersten Kilometer eine Zeit von 4:44 Minuten ;o) an (wir hatten leider nicht mehr so viel Zeit, die Ersatzuhr zu kalibibrieren).
Ich konnte meine Leistung diesmal nicht so recht einschätzen, da ich nicht jede Trainingseinheit meines Plans voll durchgezogen habe (ich denke der Sommer und die Hitze haben mich etwas abgelenkt).
Ziel war auf jeden Fall unter 2 Stunden zu laufen. Während des Laufs hatte ich ganz schön zu kämpfen und wollte nur noch durchlaufen. Als es den Tunnel bergauf ging, fühlte ich mich recht gut und nahm die folgende Brücke souverän. Auf dem IGA-Gelände konnte ich mein Tempo beibehalten und überholte weitere Läufer.
Kurz darauf ging es wieder durch Tunnel. Bergab - Bergauf - und wieder eine Brücke. Das kostete auf den ersten 7 Km richtig Kraft.
Es folgte eine recht unbelebte Strecke von Oldendorf nach Langenort, Richtung Gehlsdorf, was mich ein wenig an Motivation kostete. Am Straßenrand waren zwar einige Zuschauer, die uns kräftig anfeuerten, so richtig Gänsehaut bekam ich aber erst, als ich durch die Dusche der Feuerwehr kurz vor meiner Hausstrecke lief. Was für eine Erfrischung.
Was mich in der Vorbereitung überhaupt nicht störte und jetzt sehr belastete, war der Wassermangel bzw. der trockene Mund. Ich hatte ständig das Gefühl durstig zu sein. Zum Glück waren die Verpflegungsstationen dicht beieinander.
Auf meiner Hausstrecke entlang der Warnow spürte ich bereits meine schweren Beine, ich versuchte es auszublenden und genoss den schönen Blick der Rostocker Skyline. Als es am Dierkower Damm entlang ging sagte ich mir, dass es ja bald geschafft ist. Es folgte leider wieder eine Abzweigung an den Autohäusern vorbei, über die Warnowbrücke zur Holzhalbinsel.
Mir graute es schon vor dem Anstieg in die Grubenstraße/die Krämerstraße hinauf. Ich nahm alles zusammen und lief auch hier konstant den Berg hoch. Dann ging es entlang der Langen Straße direkt in die Breite Straße. Ich hoffte dass wir hier nur noch links abbiegen sollten und uns auf den Zieleinlauf befinden. Weit gefehlt. Es sollte noch schön zum Kröpeliner Tor gehen bis kurz vorher die Wende kam.
Ich biss die Zähne zusammen, die Stimmung mitten in der Stadt war fantastisch. Trotz der Schmerzen ließ ich mich von den Zuschauern tragen und gab auf den letzten Metern richtig Gas. Mein Endspurt war wieder mal phänomenal. Ich konnte dem Medaillenüberbringer erst gar nicht sagen, was ich gelaufen bin, da ich völlig außer Atem war.
Nach 01:59:24 Stunden kam ich endlich ins Ziel.
Ich finde die Platzierung an sich gar nicht mal so schlecht, ich wurde 37. von 148 Frauen. Kein schlechter Schnitt.
Micha erwartete mich schon im Zielbereich. Er war über seine Zeit von 1:44:34 Stunden nicht sehr zufrieden. Der Kalibrierungsfaktor seiner Uhr ist nicht richtig eingestellt. Sie zeigte ihm eine Strecke von 21,8 Km an. Er lief genau nach Plan, aber die Kilometerangabe stimmt nicht. Vielleicht sollten wir beim nächstem Mal das GPS-Gerät mitnehmen.
Mich verwirrte ein wenig die Farbe von Michas Medaille, eigentlich bekamen nur die Marathon-Läufer Eine in orange. Diese ließ er sich aber nicht mehr nehmen und somit ziert den Medaillen-CD-Ständer nun auch eine Marathon-Medaille ;o)
Vorhin haben wir auf der Bahn die Uhren kalibriert. Michas ist auf den Punkt genau richtig eingestellt, ob uns das mal einer erklären kann?
Ich stellte meine Polar RS300-Ersatzuhr ein und machte mit dem Muskelkater ein paar Lauf-ABC-Übungen, Liegestütze und ein paar Handstände.
Für diese Woche gehe ich es ruhig an, genieße die Hanse Sail und wer weiß, vielleicht klappt es übermorgen mit der Ballon-Fahrt.
Na dann viel Spaß auf der Hanse-Sail! Wir machen am Samstag auch einen schönen Segeltörn mit, bevor es Sonntags zum Burgenlauf von Penzlin nach Burg Stargard geht. Ich hatte mich auch schon gewundert weshalb Micha auf dem einen Foto eine Marathon-Medaille trägt - jetzt ist alles klar! Du hast ja dein Ziel unter zwei Stunden zu finishen fast auf den Punkt genau erreicht - meinen Glückwunsch dazu!
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