Dienstag, 20. Mai 2014

10. KLOSTERLAUF in Lehnin

ODER 15 km bei strömenden Regen durch den Wald!

Dieses Wochenende sollte eigentlich ganz im Zeichen des Sports stehen. Samstag wollten wir beim Rennsteiglauf in Thüringen teilnehmen und am Sonntag durch den Lehniner Forst laufen. Ich wollte mit den Kindern die 17 km Familienwanderung von Oberhof nach Schmiedefeld laufen, während Micha sich den Marathon (Start war in Neuhaus) vornimmt. 
Allerdings wurde aus diesem Plan leider nichts. Micha plagte ein Infekt und für die lieben Kleinen wäre es bestimmt unzumutbar gewesen, alles an einem Tag mit nur einer Übernachtung zu unternehmen. Wir strichen also den Plan und ich freute mich auf den Klosterlauf in Lehnin, ca. 20 km entfernt von Brandenburg. 

Eigentlich hatte ich in letzter Zeit eher für einen 10 km Lauf trainiert, um noch einmal meine Zeiten zu verbessern. Bei der Recherche zu den Details ist mir aufgefallen, dass man lediglich 8 oder 15 km laufen kann. 8 km erschienen mir zu wenig, 15 schon fast zu viel- aber machbar. 

Gegen 9 Uhr machten wir uns bei anhaltenden Regen auf den Weg nach Lehnin. 10.00 Uhr sollten die Kinder und Walker losgeschickt werden, 10.30 Uhr die 3, 8 und 15 km Läufer. Es regnete nach wie vor. Die Anmeldung ging schnell von statten und wir erhielten sogar ein Event-Handtuch. Bei dem Regen genau das Richtige. 


Es hörte einfach nicht auf zu regnen. Pünktlich wurden wir Läufer auf die Strecke geschickt und drehten bevor es in den Wald ging noch eine Runde um den Sportplatz. 

Im Wald erwarteten uns aufgeweichte und pfützenreiche Wege. So bin ich noch nie gelaufen. Es war ein einziges Pfützen-Hüpfen im sehr aufgeweichten und modrigen Gelände. Ich hielt die Geschwindigkeit hoch, doch als ich das Schild "noch 9 km" sah, war ich schon sehr erschöpft, auf Dauer ist es sehr kräfteraubend, sich nicht nur auf die Geschwindigkeit zu konzentrieren, sondern auch auf die Bodenbeschaffenheit. Ich pegelte mich bei einer Geschwindigkeit von 5.30 min pro Km ein und wollte mich nicht weiter unter Bestzeiten-Druck setzen. Die Bedingungen waren sehr außergewöhnlich und da musste ich mich anpassen. Zeitweise dachte ich sogar ich sei Letzter, da hinter mir nichts zu hören war. 

Bei Kilometer 10 (und nach 54 Minuten) liefen wir ein Stück entlang der Autobahn und die Strecke ließ sich hier etwas angenehmer laufen. Meinen Füßen tat es gut. Bei den Verhältnissen ist richtige Fußarbeit gefragt, meine Bänder und Sehnen wurde sehr beansprucht, das kannte ich so gar nicht. Vielleicht sollte ich öfter Wald- und Wiesenläufe unternehmen. Es regnete immer noch. Ich war total durchnässt. 

Mich überkam das Gefühl, so langsam keine Lust mehr zu haben (was selten vorkommt). Ich wollte unbedingt ins Ziel. Klar, es ist erfrischend, aber Dauerregen geht auch in die Knochen. 


Da war das Schild "nur noch 2 km". Die Strecke war wirklich sehr gut ausgeschildert, ich wußte zwar nicht, wo ich gerade bin, aber wo es hingehen sollte war unfehlbar. Am Sportplatz angekommen, sollte es noch eine Ehrenrunde drum herum gehen bis das Ziel nahte. 

ENDLICH. Nach 1:23:54 Stunden lief ich plitschnass durchs Ziel. Mein kleines Supporter-Team war ebenso nass und erwartete mich schon. Paul ist derweil im Kinderwagen eingeschlafen und Frieda verfolgte sichtlich interessiert meinen Zieleinlauf. 

Danach ging es noch schnell zu der Urkundenausgabe und sofort zum Auto. Zu Hause wartete ein wärmendes Bad auf mich. 

Es gingen insgesamt 128 Läufer auf die Strecken, ich lief von den 15-Km-Läufern als 18. ins Ziel und belegte Platz 3 in meiner Altersklasse W30. Mit der Zeit bin ich ganz zufrieden, obwohl das bei den den Verhältnissen eher in den Hintergrund gestellt wird.  

In der Laufcup-Serie "Mothor Havelcup 2014" des VfL Brandenburg habe ich nun, ganz stolz, meinen 2. Stempel erhalten. Erreicht man 6 in der Laufserie in einem Jahr, erwartet mich am Ende des Jahres ein Pokal. Das dürfte doch zu schaffen sein.