Mittwoch, 16. Dezember 2015

Jahresbilanz: 2015, Ein kleiner Ausblick: 2016

Ich lasse momentan das Training etwas ausschleichen. Natürlich laufe ich weiterhin 3-4x in der Woche, aber die intensiven Trainingseinheiten starte ich erst wieder im Januar spätestens im Februar. Dieses Jahr steht noch der Silvesterlauf an und somit der letzte Stempel bzw. Lauf des Mothor-Havel-Cups. Am Bröse Adventslauf konnte ich leider nicht an den Start gehen, daher muss es wieder der Silvesterlauf richten. Ich bin schon sehr gespannt, auf den Pokal für das Jahr 2015. 

Wie schon erwähnt laufe ich zur Zeit 3-4 mal in der Woche, hauptsächlich durch die Stadt, da es zu der Jahreszeit einfach zu dunkel ist. Anfang der Woche fange ich klein an mit ca. 7-8 Kilometer. Am Mittwoch laufe ich die lange Stadt- und Brückenrunde mit dem VfL und am Wochenende den langen Lauf mit Britta. Manchmal streue ich noch einen 10 Km Lauf mit ein. Der lange Lauf bezieht sich auf Umfänge von 15-20 Kilometer. 

Das ist unsere Stadt- und Brückenrunde:


Es tut gut auch mal ohne Druck zu laufen. In der Mittwochsrunde streuen wir manchmal noch eine Krankenhausrunde mit ein, das ist eine 1-Kilometer-Lange Strecke hinter dem Krankenhaus mit 2 Anstiegen, wie man ihn nur beim Rennsteiglauf erlebt. Anstrengend, aber es macht irre viel Spaß. Werde dort im Frühjahr bestimmt öfter meine Bergetappen trainieren. 

Meine Ziele fürs nächste Jahr hab ich schon formuliert, es werden 3 Marathons: einer der World Majors soll es werden - wir gehen am 24.04.2015 in LONDON an den Start. Nach Berlin ist das unser 2. Lauf der "großen 6 Marathon Läufe der Welt". Der zweite lange Lauf nächstes Jahr ist der RENNSTEIGLAUF am 21.05.2015 und der dritte der BERLIN Marathon im September, wir hatten das große Glück und haben wieder ein Los für den Start bekommen. 
Des weiteren habe ich mich auch wieder für den Berliner Halbmarathon am 03.04.2015 angemeldet, als Vorbereitung für London, passt es sehr gut 3 Wochen vorher hier an den Start zu gehen. 
Das wird wieder ein aufregendes Jahr mit diesen Höhepunkten. Natürlich werde ich wieder versuchen den Pokal des Mothor-Havel-Cups zu bekommen und natürlich werde ich versuchen erneut neue Bestzeiten zu laufen. 

Ich bin mit 2015 sehr zufrieden, nur langsam bin ich gestartet und konnte leider nicht in Berlin meine HM Bestzeit einstellen. Im Laufe des Jahres war dennoch eine Steigerung möglich --> beim Beetzseelauf in Brandenburg konnte ich eine tolle zweitbeste Zeit im Halbmarathon von 01:55 Stunden herausholen. Meine Marathon Bestzeit stellte ich in Berlin mit 4:19 Stunden ein. Insgesamt eine gute Bilanz und motivierend für 2016.    

Ich freu mich drauf. 

Habt eine schöne Vorweihnachtszeit und fröhliche Weihnachten - 
ich wünsche Euch im Herzen ein aufregendes Schneegestöber, in Gedanken ein seliges Tagträumen (gerne auch vom joggen) und im Kreise Eurer Lieben eine besinnliche Weihnacht. 
Rutscht gut ins neue Jahr. Wir lesen uns.  






Mittwoch, 28. Oktober 2015

42. Berlin Marathon am 27.09.2015

Das harte Training hat sich endlich bewährt. Es war mal wieder soweit, der 42. Berlin Marathon stand vor der Tür. Mein Dritter Marathon sollte es werden. Die Form hatte ich, auch wenn ich eine Woche vor dem Lauf noch ein wenig Magen-Darm von den Kindern abbekommen hatte. Wir brachten am Freitag die Kinder zu den Großeltern und fuhren Samstag zur Messe. Wir holten unsere Startnummern ab und ganz nebenbei kauften wir uns noch ein paar neue Laufschuhe. Es war viel los und man kann sich wirklich den lieben langen Tag dort aufhalten.

                 

Am Abend gabs Salat und Hähnchen. Wir übernachteten in Berlin und gingen rechtzeitig zu Bett. Gegen 6 Uhr hieß es aufstehen und frühstücken (Bananen und Eier). Um 7 Uhr machten wir uns auf dem Weg zum Alexanderplatz, von dort ging es weiter zum Hauptbahnhof.



Überall sah man sie schon, die Läufer des Marathon, alle hatten nur ein Ziel, auf auf zum Startbereich direkt am Reichstag. An diesem Morgen war es noch sehr frisch und wir warteten noch eine Weile bis wir unsere Kleiderbeutel abgaben. Wir vertrieben uns dann lieber die Zeit mit stundenlangem Angestehe bei den Dixi-Toiletten. Unmittelbar im Startbereich waren unzählige Toiletten aufgestellt, ich weiß gar nicht warum wir uns eine halbe Stunde an 2 Toiletten im Umkleidebereich angestellt hatten. Egal, Micha verabschiedete sich und ließ mich dann alleine warten, er wollte natürlich seinen Start nicht verpassen. 
Er startete vor mir im Bereich E, für mich sollte es im Bereich H losgehen. Als ich fertig war, lief ich zu meinem Block, wollte aber Micha noch viel Erfolg wünschen. Leider war der Block E schon auf der Strecke und ich traf niemanden mehr an. Dann ging in meinem Startblock und mogelte mich weiter vorne ein, indem ich über den Zaun stieg. Ich unterhielt mich noch ganz nett mit 2 Mädels. Die Stimmung war super und alle waren aufgeregt, dass es jetzt endlich losgehen sollte. 

Um 9.34 Uhr ging es mit unserer Welle los, da waren die Profis schon über eine halbe Stunde unterwegs. Mein Plan war es meine Durchschnittsgeschwindigkeit auf 6 Minuten pro Kilometer zu halten. Ich lief locker und leicht an und achtete darauf einfach nicht zu schnell zu laufen. Hin und wieder kam ich unter die 6 Minuten, was aber ok war. Die Stimmung an der Strecke war wieder einmalig, überall Musikbands, Trommler und sogar offene Partys auf den Balkonen, nur um die Läufer anzufeuern. Herrlich, in einer Straße spielten sie die Toten Hosen und rockten den Balkon. Gänsehaut pur. Meine lockere Pace hielt ich richtig gut. Nach dem Halbmarathon hatte ich einen kleinen Hänger und ich verspürte die Müdigkeit in den Beinen. An dem Power Bar Stand nahm ich mir ein Gel, es schmeckte widerlich. Normalerweise nehme ich keine Gels zu mir, nach ein paar Schlücken warf ich es weg und lief mein Tempo weiter. 

Plötzlich verflog diese anfängliche Müdigkeit und meine Beine fühlten sich richtig gut an. Gar nicht so, als wenn ich gerade 30 Kilometer in ihnen hätte. Ich hätte Bäume ausreißen können, so gut ging es mir. Ich lief weiter, ich genoss die Stimmung, ich überholte. Das beflügelte mich. Berlin ist einfach toll! Berlin ist der Wahnsinn! 


Es war mein perfektes Rennen. Der Lauf durch das Brandenburger Tor ist einmalig. Ich konnte den letzten halben Kilometer gar nicht lange genießen, da ich mich beeilen musste. Meine Traumzeit von 04:15:00 Stunden sollte ich leider nicht mehr schaffen, aber eine Zeit unter 4:20 sollten noch möglich sein. Es wurde ein richtiger Endspurt und ich hörte kurz vor dem Ziel Micha, der mir zujubelte. 

Ich hatte es geschafft: nach 04:19:58 Stunden kam ich ins Ziel. Eine neue persönliche Bestzeit auf den 42,195 Kilometer! Ich war mächtig stolz und wir Läufer grinsten uns im Zielbereich nur stolz an und dachten wohl alle dasselbe. Diesmal fühlte ich mich unmittelbar nach dem Lauf auch ganz anders als bei den anderen beiden Marathons. Ich musste mich nur kurz setzen und dann konnte ich weiter laufen, es trat nicht sofort die totale Erschöpfung ein. Das Training war also genau richtig. 

Micha ist auch Bestzeit gelaufen, er kam nach 03:21:32 Stunden ins Ziel. Was für eine schnelle Zeit. Unglaublich war wir so aus uns rausholen können. 


Es war wieder ein tolles Erlebnis in Berlin mitzulaufen. Die Stimmung an der Straße trägt Dich über die 42,195 Kilometer, Du überholst und wirst überholt - Du läufst nie allein, Dir wird an jeder Ecke zugejubelt, Du kannst mit den Kindern abklatschen, bekommst Gänsehaut wenn Du an den Trommlern vorbei läufst und einfach nur Gänsehaut durchs Brandenburger Tor mit dem Ziel direkt vor Augen. Dieser Lauf hat mir wieder gezeigt, dass es genau das ist: Marathon laufen - Genau mein Ding! 


Das Los für 2016 habe ich gestern aktiviert. Ich bin gespannt, ob wir im nächsten Jahr wieder mitlaufen werden. Drückt die Daumen.

Montag, 5. Oktober 2015

32. Beetzseelauf am 12.09.2015 - Halbmarathon in Brandenburg/Havel

Am 12.09.2015 lief ich in Vorbereitung auf den Berlin Marathon noch einen Tempo-Halbmarathon: den alljährlichen Beetzseelauf. 
Der Beetzseelauf fand in diesem Jahr bereits zum 32. Mal statt. Ich nutzte den Halbmarathon um noch ein wenig Tempohärte für Berlin zu bekommen. Der Beetzseelauf ist eine schöne Familienveranstaltung. Es werden ein Bambinilauf von 600m, 3, 5, 10 km und der Halbmarathon angeboten. Insgesamt sind in diesem Jahr 874 Teilnehmer ins Ziel gekommen, Läufer, sowie auch Walker. 
Unseren Paul meldeten wir gleich für die Bambini-Runde an und er bekam ein hübsches Event-Shirt. Der Start und Zielbereich sind an der Regattastrecke in Brandenburg äußerst schön gelegen: Direkt am Wasser mit Publikumstribüne. Pünktlich um 10 Uhr wurden wir von der Bürgermeisterin Dietlind Tiemann und dem Initiator des Laufes Detlev Voigt auf die Strecke geschickt. Ich traf kurz vorher noch meine Lauffreundin Britta und wir starteten gemeinsam, jeder sollte aber sein eigenes Tempo finden. Die ersten Kilometer hatten wir wieder ein sehr hohes Tempo von knappen 5 min. auf dem Kilometer. Britta lief etwas vor und erst nach 7-9 Kilometer auf dem Weg nach Mötzow (unserer Hausstrecke) vergrößerte sich unser Abstand. Die Erfrischungspunkte waren im Abstand von 4-5 Kilometer gut aufgestellt. Das Wetter war herrlich sonnig und ideal für gute Zeiten. In Butzow sollten wir einen Anstieg laufen, den ich gut mitnahm, weiter ging's dann tatsächlich am Beetzsee. Allerdings nur ein kurzes Stück. Die Strecke umrundet zwar in etwa diesen See, viel bekommt man davon allerdings nicht mit, da er schwer zugänglich ist. Hauptsächlich ging es entlang der Landstraßen. Der Vorteil lag natürlich darin, dass man dadurch eine wunderbar asphaltierte und ebene Strecke laufen konnte. Mein Tempo verlangsamte sich ein wenig und ich lief mittlerweile einen Kilometerschnitt von 5.20-5.30 Minuten. Langsamer wurde ich aber nicht und ich wusste schon, dass heute eine Zeit deutlich unter 2 Stunden drin sein sollte (endlich mal wieder).


2 Kilometer vor dem Ziel hörte ich schon das Publikum und freute mich, gleich ins Ziel einzulaufen. Ich gab noch einmal Gas und lief in tollen 1:55:47 Stunden ins Ziel. Ich war sehr stolz, denn das war meine bisher Zweit-Beste Zeit auf der Strecke eines Halbmarathon. Ich kann es also noch.


Papa, Frieda und Paul liefen übrigens auch ganz gut ihre 600 Meter, sie kamen zumindest nicht als letzte ins Ziel. Paul bekam seine erste Medaille und war sehr stolz auch mal wie Mama und Papa zu laufen. 

Für Berlin sollte es jetzt ganz zuversichtlich in die Tapering-Phase gehen. 

Trainingswettkämpfe für Berlin: Frauenlauf am 30.08.2015 + ScholleNatur Marathon am 05.09.2015

Frauenlauf am 30.08.2015 in Rostock
Am letzten August Wochenende waren wir zu einer Einschulung in Rostock eingeladen und somit ergab es sich, dass ich mal wieder einen Wettkampf in der alten Heimat gelaufen bin. Der Frauenlauf war einst mein allererster Wettkampf. Allerdings fand er damals noch im Barnsdorfer Wald statt. Jetzt ist dieser Lauf direkt am Stadthafen angesiedelt - an meiner alte Hausstrecke. 


Ich lief an dem Sonntag die 10 km. Es sollte ein schneller Lauf werden, damit ich für Berlin das nötige Tempo reinbekomme. Der Start war direkt am BESITOS, gut organisiert mit Kinderbespaßung durch eine Hüpfburg und diversen anderen Aktivitäten. 
11 Uhr ging es los und wir liefen zuerst Richtung Stadthafenende zum alten Matrosendenkmal. Zum Glück ging es aber nicht den Berg hinauf sondern wir machten kurz vorher eine Wende und liefen wieder zurück. Es ging vorbei am alten Fritz und wir machten einen Schlenker über Haedgehalbinsel. Von dort ging es immer am Wasser entlang bis zu den alten Silos. Immer die Uhr im Blick hatte ich hier allerdings erst 3 km! Wir sollten also 2 Runden laufen. Das demotivierte mich ein wenig, denn wenn man den Stadthafen einmal komplett läuft, kommt man mit Hin- und Rückweg auch auf die 10 km. Okay, so sollte es also sein. Mein Tempo war recht hoch und ich lief die ersten 5 km in einer Zeit von 25:33 Minuten. Ich versuchte das Tempo weiter zu halten, schweifte aber zwischendurch in einen 5:30 Minuten Schnitt ab. Auf den letzten Kilometern überholte mich noch eine Frau, sie zog an mir vorbei und meinte nur "komm zieh an", das ließ ich mir nicht zweimal sagen und blieb dran. Mit 5:22 und 5:12 auf den letzten beiden Kilometer konnte ich nochmal etwas schneller werden und lief nach 53:53 Minuten ins Ziel. Ein schöner Lauf in der alten Heimat. Ich war insgesamt die 13. Frau und diesmal etwas weiter vorne als "nur" im Mittelfeld. Hurra... das Training macht sich langsam bemerkbar.



In der Woche darauf, habe ich die Tempoeinheit sofort gemerkt, mein Puls war niedriger und ich war insgesamt schneller.


Scholle Natur Marathon am 05.09.2015
Zwei Wochen später folgte der Scholle Natur Marathon in Brandenburg. Start war im Krugpark und wir liefen die Strecke der "GIB ALLES" Laufbewegung über die Scholle, wie es der Name des Laufes schon sagt. Es werden Runden gelaufen á 10,2 km. Nach 4 Runden hat man den Marathon geschafft. Die Besonderheit bei diesem Lauf ist, dass man auch weniger Runden laufen kann. Also auch einen Halbmarathon oder 3 Runden wählen kann. In meiner Vorbereitung wollte ich hier meinen letzten langen Lauf absolvieren. Lockere 30 Kilometer mit meiner Laufpartnerin Britta. 
Mutti war an diesem Wochenende zu Besuch und kümmerte sich um die Kinder, sodass auch Micha mitlaufen konnte. Mit am Start war wieder Sigrid Eichner, die Rekordhalterin in der Anzahl der gelaufenen Marathons, die 1940 (ihr Geburtsjahr) hat sie noch nicht ganz zusammen, aber sie arbeitet daran.
Den Startschuss gab um 9 Uhr wieder die Oberbürgermeisterin. Wir liefen alle natürlich wieder zu schnell los und hatten auf den ersten 3 km ein viel zu schnelles Tempo. Britta zog weiter an und ich versuchte uns etwas zügeln. So ein Wettkampf reizt natürlich ungemein. Es sollten aber lockere 30 km werden, in Worten DREIßIG!!! Nach ca. 6-7 km hatten wir unser Tempo und einigten uns darauf in der letzten Runde etwas schneller zu werden. So eine 10 km Runde kann aber auch verdammt lang werden. Im Startbereich und nach ca. 6 km waren die Verpflegungspunkte aufgebaut. Sie kamen auch immer zur rechten Zeit.
Als dann die dritte Runde eingeläutet wurde, wurde ich statt schneller etwas langsamer, jeder Kilometer wurde nun hart erarbeitet und jede Bodenwelle fing an zu nerven. Britta zog ab und gab nochmal richtig Gas. Als ich die letzten 2 Kilometer vor mir hatte zog ich das Tempo wieder an und hatte für den Endspurt noch etwas Kraft. Nach 03:20:50 Stunden kam ich völlig erledigt im Ziel an. Britta lag auch schon auf der Wiese und Micha hatte bereits ein Erdinger in der Hand. Endlich geschafft, nun hatte ich mir die Cola und die Rosinen redlich verdient.


Ein toller Lauf, super Verpflegung und Top organisiert. Vielen Dank nochmal an GIB ALLES. Jetzt sollte für Berlin alles getan sein. Ein Tempo-Halbmarathon sollte noch beim Beetzseelauf absolviert werden.

Donnerstag, 10. September 2015

Mein erster Ultra: der BUGA-LAUF von Havelberg nach Brandenburg am 27.06.2015

Seit bekannt gegeben wurde, dass die BUGA 2015 in der Havelregion statt findet wurde vor 9 Jahren vom Vfl Brandenburg der BUGA-LAUF ins Leben gerufen. Das sind 76 Kilometer von Havelberg in Sachsen Anhalt bis nach Brandenburg an der Havel.

Es ist kein Wettkampf in dem Sinne, Zeiten und Nummern gibt es nicht, dafür aber einen großzügigen zeitlichen Rahmen in dem einzelne Etappen geschafft werden sollten. In diesen Etappen konnte man immer wieder ein- und aussteigen. Die größeren Streckenetappen waren die einzelnen BUGA Standorte:

Start:       7:30 Uhr         0 km Havelberg
                      10:50 Uhr    24,5 km Rhinow/ Stölln
               13:35 Uhr       43 km Rathenow
             15:10 Uhr       53 km Premnitz
       Ziel:      18:00 Uhr       76 km Brandenburg


Wir trafen uns gegen 6 Uhr in Brandenburg um gemeinsam mit Läufer, Radfahrer und Fahrräder nach Havelberg zu fahren. Hierfür wurde extra ein Bus der Verkehrsbetriebe Brandenburg vom Verein organisiert. 


Micha wollte mit dem Rad die Strecke abfahren und wenn es zeitlich noch passen sollte, von Rathenow nach Brandenburg laufen. Mein persönliches Ziel war es, den Marathon bis nach Rathenow zu laufen und dann spontan entscheiden, was die Beine noch hergeben. 50 km waren mein Wunschziel. 
Pünktlich gingen wir an den Start. Es war herrlich, wir unterhielten uns wunderbar und genossen die tolle Verpflegung an den einzelnen Erfrischungspunkten, entweder durch das uns begleitende Fahrzeug von Katrin, die liebevollen Stände der Einwohner des jeweiligen BUGA Standortes oder durch 2 Begleitfahrzeuge eines Autohauses. Wir waren bestens versorgt. Am Ende sollten wir wohl mehr zunehmen als durchs Laufen Gewicht zu verlieren.


In Rathenow angekommen trafen wir auch auf Micha. Er ist erst von Havelberg nach Brandenburg (ca 80 km) geradelt. Von Brandenburg wollte er dann mit dem 2. Shuttle nach Rathenow fahren. Der Bus war allerdings schon voll und somit fuhr er mit seinem Auto. Er wollte nun von Rathenow nach Brandenburg laufen. 



Ich war schon etwas müde und die Beine kribbelten. Mit Melone und Wasser stärkten wir uns und es ging in die nächste Etappe. Micha war natürlich gleich weg und fand ein schnelles Tempo. Leider lief er auch der Verpflegung davon und musste mit einer Wasserflasche der Smartmobils haushalten. In Mögelin erreichten wir die 49 km Marke, ich wollte noch bis zum nächsten Standort in Premnitz weiterlaufen und die 50 km voll machen. Das letzte Stück zog sich ganz schön hin und es fing heftig an zu regnen. 



Auf diese Dusche so kurz vor dem Ziel hätte ich auch gerne verzichtet. Völlig durchnässt in Premnitz angekommen, standen nun 54 km auf meiner Uhr. Was für ein langer Lauf, mein erster Ultra!!! 


Ich war mächtig stolz und froh endlich meine Schuhe auszuziehen und die Beine hochzulegen. Die nächsten Etappen erholte ich mich im Begleitfahrzeug. Essen und Trinken waren ja reichlich vorhanden. Ich entschied mich die letzten 6 km bis zum BUGA Standort Brandenburg dem Packhof wieder einzusteigen. Bis dahin hatte ich mich auch gut regeneriert und lief mit den anderen Verrückten das letzte Stück. Auf dem Altstadt Markt gab ein großes Wiedersehen mit allen Läufern und wir machten uns bereit für die letzten 2 km. Micha trafen wir nun auch wieder. Er musste tatsächlich ohne Verpflegung auskommen und plünderte jetzt die letzten Reste von Katrins mobiler Verpflegung. 
Im Ziel erwartete uns die Bürgermeisterin und eine Keksmedaillie mit Wilma Wels Zuckerguss. Eine tolle Veranstaltung, gut organisiert und noch besser verpflegt. Alle kamen gesund und munter ins Ziel, 3 Läufer liefen sogar die gesamte Strecke. Unglaublich. Ein Ultra Lauf der etwas anderen Art. 


Wer weiß ob es diesen Lauf im nächsten Jahr noch geben wird. Die BUGA "läuft" noch bis Oktober 2015. Vielleicht bekommt er ja einen neuen Namen, schön wäre es ja die Tradition "weiterlaufen" zu lassen.

Dienstag, 16. Juni 2015

4. HIMMELSWEGE-MARATHON, von Naumburg nach Nebra/Wangen

Das sollte mein 3. Marathon werden. Bis Mittwoch wusste ich nicht, dass ich in Naumburg für Micha an den Start gehen sollte. Er konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht mitlaufen und überließ mir den Startplatz. Ich war allerdings nur für einen Halben vorbereitet und bei den Wetterprognosen stieg mein Respekt von Tag zu Tag! Sonnige 27 Grad wurden angesagt.

Früh morgens halb 7 machten wir uns auf den Weg. 2 Stunden benötigten wir für die Anreise. Ummelden konnten wir uns nicht, sodass ich in Michas Namen lief. Gegen 9.40 Uhr sollte es losgehen. Vorher trafen wir noch einige Lauffreunde aus Brandenburg. Waldemar Cierpinski (2-facher Marathon Olympiasieger) schickte uns dann pünktlich auf die 42 Kilometer entlang von Saale und Unstrut.


  

Die erste Hälfte verlief richtig gut, bewölkter Himmel, ein wenig Niesel und ein kleines Lüftchen. Beinahe perfekt. Die Strecke verlief erst einmal durch die Stadt Naumburg. Was mich total begeisterte waren dann die verträumten Weinberge mit ihren Wirtschaften. Sie reihten sich aneinander und man kam ins Träumen. So eine schöne Gegend. 

Mein Kilometerschnitt lag bei viel zu schnellen 6 Minuten. Die Strecke war eben asphaltiert und einige Hügelchen forderten nicht allzuviel Kraft. Ab 5 km folgten in regelmäßigen Abständen die Erfrischungspunkte, wahlweise mit Wasser, Isodrinks und auch Schwämmchen zur Erfrischung. Schon beim ersten Punkt nahm ich mir einen mit und erfrischte mich unterwegs immer wieder damit. Nach ca. 8 km kam zu meiner Überraschung Micha im Auto entgegen und winkte mir zu. Das motivierte zusätzlich.

Ab Kilometer 27 stiegen die Temperaturen deutlich an, die Sonne kam durch, es regnete nun nicht mehr, mein Schwamm wurde immer trockener. Es wurde immer beschwerlicher. Ich sehnte mich nach jeden Erfrischungspunkt, welche jetzt in kürzeren Abständen aufgestellt waren. Hier erfrischte ich mich mehr denn je, ich trank sehr viel, kühlte meine Beine ab und goss mir das Wasser in den Nacken. Es folgte der 30. Kilometer und eine sengende Hitze über einem Feld ohne Schatten. Man konnte sehr weit schauen, vor und hinter mir waren nur noch vereinzelte Läufer. Meine Beine konnten nun nicht mehr laufen, ich wurde immer langsamer, musste sogar gehen, doch selbst das Gehen fiel mir mit jedem weiteren Schritt schwerer. Ich raffte mich wieder auf, lief einen halben Kilometer, bis ich wieder gehen musste und letztlich stehen blieb. So ging es die nächsten 3-4 Kilometer und ich fasste den Entschluss beim nächsten Erfrischungspunkt auszusteigen. Selbst zu Fuß konnte ich es nicht mehr schaffen. Beine und Kreislauf wollten einfach nicht mehr. Die Hitze stieg in mir auf, es kühlte sich wieder ab, ich bekam Gänsehaut. Eine Grenzerfahrung für meinen Körper. Da wünschte ich mir die Thüringer Berge herbei, die erschienen mir in dieser Situation angenehmer als diese unerträgliche Hitze.

Ich erfrischte mich noch einmal an einem Rasensprenger, bis 500 m weiter endlich ein Sanitätswagen zu sehen war. Dort ließ ich mich nieder, trank etwas, legte die Beine hoch, stand wieder auf, versuchte diese Kribbeln loszuwerden. Die Sanitäter fragten mich, ob ich hier aufhören möchte. Ja, es geht einfach nicht mehr. Schade, aber wenn es nicht mehr geht, soll man auch den Mut haben aufzuhören.

Es kam noch ein weiterer Läufer hier an und hätte mich beinahe mitgezogen mit den Worten, komm schon, wir gehen zusammen, das schaffen wir - aber ich konnte einfach keine 7 km mehr gehen.

Ein Helfer brachte mich dann mit dem Auto zum Ziel. Micha und die Kinder waren derweil auf einem Spielplatz beschäftigt und riefen mir sofort zu als sie mich sahen und jubelten, wie schnell ich doch bin. Ich winkte mit den Worten ab, dass ich abgebrochen habe und lief den Berg hinauf zur Arche Nebra, um mir dennoch für die gelaufenen 35 km die hübsche Himmelsscheiben-Medaille zu holen.


Wieder bin ich um eine Erfahrung reicher, laufen lernt man wirklich nur durchs laufen. Ich kann jedem diesen schönen Marathon nur empfehlen. Mich hat die Gegend, die Strecke von Naumburg über Freyburg, durch Laucha an der Unstrut, sowie Karsdorf und Reinsdorf nach Nebra/Wangen sehr gefallen. Die Landschaft ist einfach malerisch und eine Augenweide. Grün so weit das Auge reicht und ein Weinberg grenzt an den nächsten.



Das nächste Mal verbinden wir den Lauf bestimmt mit einem Kurzurlaub. Man hatte auch die Möglichkeit die Läufer auf dem Rad zu begleiten, vielleicht mache ich das im nächsten Jahr, wenn Micha an den Start geht.

(Hier ist noch ein schöner Bericht von den Lauffreunden aus Thüringen.)

Dienstag, 26. Mai 2015

43. RENNSTEIGLAUF am 09.05.2015

Im Mai, im Mai, im Wonnenmonat trifft sich bei uns, die ganze Welt... singt der Hans im Glück in seinem Rennsteiglauflied! Am 09.05.2015 war es wieder soweit und auch wir wollten es diesmal laufend erleben. 2 Starts haben wir ja wandernd mit Babybauch (2011 -35 km Wanderung) und ein Jahr später mit Paul im Tragegurt (43 km Marathon) am Rennsteig absolviert. Diesmal sollte es der Marathon sein. Micha wollte eigentlich den Supermarathon in Angriff nehmen, aufgrund zu geringer Trainingsumfänge meldete er sich aber um. 

Am Freitag holte der Opa die Kinder ab, sodass wir uns am Nachmittag auf den Weg nach Hirschbach machten. Dort war unser Hotel, in der Nähe von Suhl und knapp 20 km von Schmiedefeld entfernt. Dort angekommen machten wir es uns im Herbert Roth Restaurant mit einem Teller Nudelgulasch gemütlich. Hier führte er übrigens zum ersten Mal sein Rennsteiglied auf!


Was für ein Zufall. 

Beim einchecken fragte man uns wann wir denn frühstücken wollen, halb 5 war eine gute Zeit, beim nachfragen meinten sie, einmal im Jahr geht das schon. Früh ging es für uns zu Bett, den Wecker auf um 4 Uhr gestellt. 6.30 Uhr sollte der Shuttlebus von Schmiedefeld nach Neuhaus am Rennweg fahren. 

Das Frühstück war einfach und gut, rechtzeitig fuhren wir los und nahmen sogar noch einen Bus früher. Gegen 7.45 Uhr waren wir in Neuhaus, dort holten wir die Startunterlagen und meldeten Micha noch um. In der großen Turnhalle trafen wir auf weitere Brandenburger Lauffreunde. Hier wurden letzte Vorbereitungen getroffen und Fragen geklärt (mit oder ohne Jacke/ Mütze). Draußen auf der Bühne wartete schon der Hans im Glück und stimmte sich und so langsam auch die Läufer ein. Er signierte noch schnell meine Nummer und kurz vor dem Start um 9 Uhr trällerten alle Läufer die Rennsteiglaufhymne und den Schneewalzer! Eine tolle Atmosphäre!!!


Dann fiel der Startschuss und es ging los. Natürlich kam gleich zu Beginn ein schöner Anstieg und wir liefen durch den Ort. Einige Anwohner winkten und feuerten uns an. Die ersten Kilometer verflogen wie im Flug und wir hatten einen Kilometerschnitt von unter 6 Minuten pro km. Eigentlich zu schnell. Micha sortierte sich beim Start etwas weiter vorne ein, da er seine offizielle Bestzeit (3:42:38 Stunden) unterbieten wollte. Ich hingegen fand mit Britta und Mathias (auch vom VfL Brandenburg) meine Begleitung für die ersten Kilometer. Nach 5 km kam der erste Erfrischungspunkt und wir wurden mit Wasser und Tee versorgt. Wir wurden lauthals angefeuert mit den Worten, der schwierigste Teil liegt hinter Euch ;-) 

Gleich nach dem ersten richtigen Anstieg im Thüringer Wald setzte sich Mathias von uns ab. Das Gelände wurde immer unwegsamer und wir kamen an einen ganz schmalen Weg der uns bergab führte. Bevor wir dort einbogen, gab uns ein Helfer den Hinweis wir sollen hier langsam und umsichtig runtergehen. Der Weg war von Geröll und Wurzeln gesäht, wie ein trocken gelegtes Flußbett, auch Schlucht genannt. Unglaublich. Jeder Tritt musste vorsichtig gesetzt werden. Beim zweiten Verpflegungspunkt gab es den berühmten Heidelbeerschleim, außerdem Wasser, Tee und selbst Energy Brause wurde uns angeboten. Zwischendurch und immer wieder unterhielt ich mich mit einigen Mitläufern, einer versuchte mich sogar für einen Staffellauf im Juni am Rennsteig zu werben ;-) 

Die erste Hälfte des Marathon verlief recht gut, es waren auch viele Bergab-Passagen mit dabei, sodass wir ein Durchschnittstempo von 6-6.30 Minuten pro Kilometer liefen. Dann folgten die Anstiege. Ich gab Britta das Zeichen vorzulaufen, wenn sie mag, ich wollte meine Kraft gut einteilen, damit ich nicht auf halber Strecke liegen bleibe. Sie meinte noch, dass man die Berge lieber gehen sollte, dabei kann man sich etwas erholen und ist nicht gleich so erschöpft wenn man oben ist! Leider kostete das recht viel Zeit, sodass ich in der zweiten Hälfte 8-10 Minuten pro Kilometer an solchen Abschnitten benötigte. Zwischendurch wurde man immer mal wieder angefeuert, sogar ein Blas-Orchester saß am Wegesrand und ein Spielmann trällerte die Rennsteighymne. 


In der Zwischenzeit kam mir der Gedanke wie weit Micha wohl schon ist. Und dann fiel mir ein, dass er im Ziel gar nicht an seine Sachen kommt, da sie in meinem Kleiderbeutel sind. Ist ja nicht schön, noch knapp 2 Stunden verschwitzt auf die Frau zu warten und womöglich noch auszukühlen. Ich hatte die Hoffnung, dass er doch irgendwie an die Sachen kommt. 

Auf einmal zogen sich die Wolken zusammen und es wurde ungemütlicher. Da hatte ich bereits 30 km hinter mir. Ab hier erkämpfte ich mir jeden einzelnen Kilometer. Jeder Anstieg wurde zur Qual und auch die Abhänge waren nicht mehr so leicht zu nehmen, da die Beine schon sehr beansprucht waren. 

Es fing an zu regnen, aus Regen wurde Hagel. Das war jetzt nicht mehr schön und es tat sogar etwas weh. Ich rannte weiter und merkte dass es mir im Laufen besser ging als im Gehen. Bei Kilometer 35 in Frauenwald, die letzte Station vor dem Ziel, wurden wir nochmal ordentlich versorgt, es gab sogar Kötzritzer Schwarzbier! Ich nahm ein wenig Haferschleim und Cola zu mir. Und weiter ging es. Man hörte schon das Ziel in Schmiedefeld und ich war hochmotiviert und erfreut es bald geschafft zu haben. Die letzten Kilometer waren gesäumt von anfeuernden Publikum, der letzte Abschnitt führte natürlich bergauf und diesen nahm ich mir vor nicht zu gehen. Ein Mitläufer zog mich mit und meinte nur, das schaffen wir, wir laufen hier hoch. Gesagt - Getan. Es ging noch einmal um den Sportplatz herum und dann leicht abschüssig ins Ziel. Ich nahm die Beine in die Hand und machte einen ordentlichen Endspurt. Ich riss die Arme hoch und freute mich sehr es endlich geschafft zu haben. 

43,5 km in 5:10:40 Stunden. Einfach toll und das durch den Thüriger Wald. Unglaublich. 

Im  Zielbereich erhielt ich meine Medaille und holte mir gleich eine Erfrischung. Leider spielte mein Magen total verrückt und ich konnte weder stehen, noch sitzen. Ich unterhielt mich noch kurz mit einem Supermarathoni, allerdings stand ich etwas neben mir und machte mich dann auf die Suche nach Micha. Ich fand auch schnell unsere Mitläufer und ging erstmal zu den Bekleidungsbeuteln. Dies fiel mir sehr sehr schwer, die letzten Meter schaffte ich einfach nicht und somit saß ich zitternd auf der Wiese. Ein Mitläufer von GIB ALLES half mir und holte meine Sachen. Danke Ralf! Ich zog mir schnell was trockenes wärmendes an und machte mich, soweit es ging auf die Suche nach Micha.
Ich musste immer wieder stoppen, da mir sehr übel war und das ganze Gewusel im Zielbereich mich überforderte. Als ich Mathias, traf meinte er nur, dass Micha in der Sauna ist. Aus irgendeinem Grund glaubte ich ihm nicht und versuchte noch einmal um die Sportplatz zu gehen.
Er war nirgends zu sehen. Ich ging zum Auto und verstaute meine Sachen. Dann ließ ich mich auf der Wiese nieder, ich konnte keinen weiteren Schritt machen, nur im Liegen ging es mir einigermaßen gut. Zwischendurch hielt ich Ausschau nach ihm. Da sah ich ihn plötzlich. Er war stinksauer und meinte nur, dass es seine Schuld war und wir überhaupt nicht dran gedacht haben, die Beutel zu tauschen. 
Sofort gingen wir zum Auto und fuhren los. Er erzählte mir, dass er nach 3:41:21 Stunden ins Ziel gekommen ist. An seinen Beutel, so dachte er, wird er erstmal nicht kommen und somit ging er zum Duschzelt. Er rechnete sich aus, wie lange er wohl hier bleiben muss, bis ich endlich kam. Er probierte alle Duschen aus, bis er eine fand, die auch etwas länger lief. Irgendwann war wohl seine Haut so schrumpelig und die Warteschlange so lang, dass er rausgehen musste. Dort entdeckte er, die Mobile Sauna - seine Rettung. Eine 80 Grad Sauna mit direkten Panorama-Blick auf das Ziel.

Genauso wie ich im Zielbereich umherirrte, suchte auch er mich, als er von den anderen hörte, dass ich längst im Ziel sei. Es hat bestimmt noch eine Stunde gedauert bis wir uns fanden.

Auf dem Weg ins Hotel ließ bei mir die Übelkeit nicht nach und ich musste meinen Magen entlasten. Das war wohl zuviel Heidelbeerschleim und Cola auf einmal. Danach ging es mir deutlich besser. Nach einer langen Dusche und einem kurzen Nickerchen machten wir uns wieder auf zur besten Läuferparty der Welt. Pünktlich um 18.30 Uhr trafen wir im Festzelt in Schmiedefeld ein, wo der Hans auch gleich die Rennsteighymne anstimmte. Herrlich. Es folgte natürlich das Rennsteiglied und der Schneewalzer. Zwischendurch durfte natürlich nicht die Begrüßung der Bundesländer fehlen.


Alle Läufer feierten sich und ihre Erfolge. Wahnsinn, was für ein Lauf, was für eine Party. Wir kommen wieder. Und wer weiß, vielleicht wagen wir irgendwann den Supermarathon. 

Montag, 4. Mai 2015

OSTERN 2015: 10. KARFREITAGSLAUF am Krugpark auf der Scholle und OSTERLAUF in Deetz!

Am 3. April also eine Woche nach Berlin fand in Brandenburg der traditionelle Karfreitagslauf statt. Wie auch im letzten Jahr sollte es am Krugpark losgehen und gemächlich ein paar Runden auf der Scholle gedreht werden. Also landschaftlich wieder sehr schön durch Felder und Wälder. Eine Runde waren 10 km. Schon recht früh machten wir uns auf dem Weg, da wir beim aufbauen für die Laufgemeinschaft "Gib alles" (Veranstalter des Laufs) mithelfen wollten. Jeder hatte etwas mitgebracht und so war auch für die Verpflegung gut gesorgt. Es gab Kuchen, Nüsse, Rosinen, Schokolade, Salzstangen und Bananen, also alles was das Läuferherz begehrt. 

Die Kinder waren an diesem Wochenende bei den Großeltern, sodass wir gemeinsam um 9 Uhr an den Start gehen konnten. Man konnte zwischen 1-3 Runden laufen. Micha favorisierte 2 Runden. Ich ließ noch alles offen und wollte nach einer Runde spontan entscheiden ob ich noch eine Zweite schaffe. Wir starteten recht locker und es ergaben sich nette Gespräche mit den Mitläufern. Mittlerweile kennt man sich und freut sich gemeinsam zu laufen und zu schnattern. Die Runde verlief wie im Flug und ich entschied mich nach einer Stärkung am Krugpark eine weitere mitzulaufen. Es ging richtig locker voran und mir ging es gut. Nach lockeren 2:15:00 Stunden beendeten wir den Lauf und machten uns über das leckere Läuferbuffet her. Wie jedes Jahr gab es dann noch eingelegte Heringe mit Kartoffeln. Weit gefehlt, wer hier laufen möchte um Kalorien zu verlieren ;-)) 




Dieser Lauf war richtig schön und ich fühlte mich am Ende längst nicht so erschlagen wie in Berlin. Nach Berlin hatte ich 3 Tage Muskelkater, nach diesem Lauf gar keinen. So unterschiedlich ist das. Aber es wird langsam besser und mit so einem entspannten Lauf mit netter Begleitung kommt auch die Form wieder. 




Am nächsten Tag startete in Deetz der Osterlauf. Hier gab es wieder einen Stempel für die Mothor-Havelcup-Wertung. Ich entschied mich für die 10 km, die hier "nur" 9,4 km sein sollten. Ich fühlte mich ganz gut. Im letzten Jahr war ich hier top in Form und wusste noch, dass die Strecke sehr schnell ist. Den einen Hügel hatte ich gar nicht mehr in Erinnerung. Es wurden auch 2, 5 und 20 km Runden angeboten. 

Vom Start kam ich locker weg und es sollte erst einmal durchs Dorf gehen. Dann kam dieser besagte Berg/ Hügel, den ich aber locker nahm. Als wir aus dem Dorf heraus liefen ging es Richtung Deich und an einem See vorbei. Landschaftlich wieder sehr schön. Auf dem Deich reihten sich die Läufer auf, wie eine Perlenkette. Ein schönes Bild. Auf den letzten 2 km hörte ich bereits das Ziel und hielt mein Tempo. Ich überholte sogar noch einige Läufer. Die letzten Meter sollte wieder etwas bergauf gehen, ich verlor aber nicht an Geschwindigkeit und lief als 53. (von 93 Startern) nach 49:08 Minuten ins Ziel. 


Dort erwartete mich eine Medaille und ein alkoholfreies Alster. Es hat wieder sehr viel Spaß gemacht. Ein Osterwochenende voller Lauferlebnisse. Ich bin auf einem guten Weg. 

Dienstag, 28. April 2015

35. BERLINER HALBMARATHON am 29.03.2015

Anfang des Jahres hatte ich eine richtig gute Form und hätte Bäume ausreißen können. Ich lief schon im Winter des Öfteren die richtig langen Läufe von 25 km und mehr. Mein Plan für den Berliner Halbmarathon war diesmal die Distanz zu relativieren, gerade durch die langen Strecken, sodass ich problemlos und schnell die 21 km laufen kann! Im Günstigen Fall sogar eine Bestzeit! 

Der Halbmarathon in Berlin war allerdings komplett ausgebucht! Dank einiger Radiosender wurden hierzulande noch Startplätze verlost. Bei KissFM hatte ich Glück und sie sicherten mir Anfang des Jahres einen Startplatz zu, im Februar wurden dann die Codes verschickt und ich loggte mich sofort ein. 

Das Training verlief nach Plan: 3-4 mal die Woche inklusive Tempoläufen und einem langen Lauf am Sonntag. 
3 Wochen vor dem Wettkampf ergriff mich allerdings eine dolle Erkältung. Ich dachte erst, ich habe noch genug Zeit gesund zu werden, leider wurde es nicht besser und ich musste noch eine weitere Woche krank zu Hause bleiben. In den 2 Wochen verlor ich meine Form für die Bestzeit. Ich wollte dennoch laufen, vielleicht sogar in 2 Stunden. Die Startnummer holten wir uns am Wettkampftag, die Fahrt nach Berlin und die Parkplatzsuche verlief halbwegs planmäßig. 

Ich sollte im Startblock E mitlaufen. Gegen 9 Uhr ging es los. Ich war schon wieder sehr nervös und konnte meine Fitness überhaupt nicht einschätzen. Das Wetter war recht trübe und es nieselte ein wenig als wir uns vorbereiten. Pünktlich zum Start hörte es auf und es sollte für die Dauer des Laufes nichts weiter von oben herab kommen. 


Endlich setzte sich unser Block in Bewegung und wir liefen los. Ich kam erstaunlich gut rein und hielt die ersten Kilometer bei 5.30/5.40 Minuten. Die 5 km-Matte überlief ich nach 27 Minuten. Ab Kilometer 7 und 8 wurde es plötzlich unangenehm, ich wurde langsamer, die Beine immer schwerer. Meine Kompressionssocken empfand ich nur noch als störend. Nach 55 Minuten hatte ich die 10 km hinter mir. Es wurde leider nicht besser und ich war etwas genervt, als die 12 km Marke folgte, noch 9 km. Noch ewig lange 9 km. Die 15 km durchlief ich nach 1:27:41 Stunden. 

Mir war heiß, ich hatte Durst, ich nahm jeden Getränkepunkt jetzt nur noch in Ruhe mit. Ich hatte wohl doch ganz schön eingebüßt während ich krank war. Ich hatte zum Ende auch das Gefühl, einfach nicht mehr weiterlaufen zu können, alles war blockiert. Die Beine, der Kopf, nichts ging mehr. Nach 2:07:28 Stunden lief ich enttäuscht ins Ziel. Im ersten Moment blieb mir auch fast die Luft weg. Als ich meine Familie sah, ging es mir langsam wieder besser. Ich holte mir die Medaillie, ein alkoholfreies Alster und knutschte meine Lieben. Alles war gut, der nächste Lauf wird wieder besser und auch die Fitness kommt wieder! Ganz bestimmt. 

Sonntag, 1. Februar 2015

Winterlauf am Gördensee am 24.01.2015

Der erste Stempel für den Mothor-Havelcup ist gesichert. Und zwar beim Winterlauf letzten Samstag am Gördensee. Ich überlegte lange ob ich 12 oder lieber doch die 6 km laufen sollte. Am Sonntag steht ja immer noch der lange Lauf auf dem Plan. 

Kurzentschlossen sollten es doch die 6 Kilometer werden. In der ganzen Woche kam ich nur einmal zum laufen, also hätte ich eigentlich recht fit sein sollen. Aber irgendwas lag schon wieder in der Luft. 

Am Gördensee trifft sich jeden Sonntag der Lauftreff vom Vfl Brandenburg. So langsam wird das auch ein fester Termin in meinem Kalender. Hier kann man nach belieben die abgemessenen Strecken von 6, 12 oder 17 km um den See laufen. Angenehmes Profil, keine Autos und Natur pur direkt am Wasser und im Wald. 

An dem Samstag organisierte also der Vfl den alljährlichen Winterlauf. Um 10 Uhr sollte es losgehen. Ich machte mich ein wenig warm und als der Startschuss fiel, lief ich als Schlusslicht den Massen von ca. 200 Läufern hinterher. Ich sollte mir wirklich angewöhnen mich etwas mittiger einzuordnen, jedesmal habe ich zu tun, meinen Weg zu finden und vergeude Energie beim überholen, stoppen und beschleunigen. Nach dem ersten Kilometer wusste ich allerdings schon, dass heute nicht unbedingt mein Tag ist. Ich war schnell aus der Puste, der Puls war von Anfang an zu hoch und ich war froh, lieber die kürzere Strecke gewählt zu haben. 
Völlig außer Atem lief ich nach einer Runde, also die 6 km nach 33 Minuten ins Ziel. Von 113 Läufern, die die kurze Strecke liefen, kam ich als 32. ins Ziel. Gar nicht so schlecht, da ich mich ja sonst im Mittelfeld bewege. (ERGEBNISSE vom Winterlauf).


Das war der erste Wettkampf in diesem Jahr und somit auch der erste Stempel für den Laufcup. Natürlich werde ich auch in diesem Jahr wieder fleißig Punkte sammeln. Die Lauftermine in der rechten Blogspalte habe ich bereits aktualisiert, wir haben viel vor und ich freue mich besonders auf den RENNSTEIGLAUF und die Läufe in BERLIN. Ob der Traum vom LONDON-MARATHON wahr wird, steht noch in den Sternen bzw. auf der Warteliste von INTERAIR Laufreisen. Der Reiseveranstalter hat uns letzte Woche nicht viel Hoffnung gemacht, dass noch etwas frei werden könnte. Falls nicht, ist das eines unserer Ziele im nächsten Jahr und das wird dann sofort gebucht, sobald das Programm des Reiseanbieters steht. 

DAS JAHR 2015 WIRD ALSO SPANNEND. 

Freitag, 16. Januar 2015

JAHRESAUSKLANG mit dem Advents- , Weihnachtsmann- und Silvesterlauf in Brandenburg an der Havel

Das Jahresende hier in Brandenburg war wieder voller spannender Laufereignisse: da waren am 29.11.2014 der Bröse Adventslauf, am 3. Advent, also am 21.12.2014 der 1. Weihnachtsmannlauf und schließlich am 31.12.2014 der traditionelle Silvesterlauf am Buhnenhaus. 

Der Bröse Adventslauf fand in und um den Krugpark statt. Die 10 km wurden hier in 4 Waldrunden eingeteilt. Bei diesem Lauf hatte ich glücklicherweise nicht schon nach kürzester Zeit diese Erschöpfungserscheinungen. Ich spulte souverän eine Runde nach der Anderen zackig und flott ab und war froh, wieder in die Nähe meiner alten Form zu kommen. Das Wetter war sehr herbstlich und durch den Blätterwald zu laufen machte mir richtig Freude. Nach guten 51.43 Minuten kam ich ins Ziel und erhielt somit meinen 5. Stempel für den Mothor-Havelcup. Einer sollte noch folgen für den Pokal am Ende der Laufserie. 
Ach ja, vor dem Hauptläufen fand noch ein kleiner Bambini-Lauf über 400 m statt, den ich mit Paul lief. Im Ziel erwartete uns eine kleine feine Holzspan- Medaille und ein Weihnachtsmann am Stiel. 


Während einer meiner Trainingseinheiten unter der Woche, an einem Mittwoch-Abend lief mir unerwartet der Lauftreff des Vfl Brandenburg entgegen. Kurzentschlossen kehrte ich um und reihte mich mit ein. Ich erfuhr, dass sie die Strecke jetzt jede Woche für den 1. Weihnachtsmannlauf quer durch die Stadt ablaufen wollten. Für mich ein willkommene Abwechslung den Mittwochslauf in einer Gruppe zu laufen und auch noch auf mehr als 10 km zu kommen. 

Am 3. Advent war es dann soweit und wir trafen uns zur Besten Kaffeezeit am Nicolaiplatz. Der Grill und die Feuerschale wurden schon angeheizt und ca. 60-70 Weihnachtsmänner- und Frauen hatten sich eingetroffen. Um 15 Uhr ging es los. Wir liefen alle zusammen und klingelten immer wieder mit lauten HOHOHO-Rufen durch die Straßen Brandenburgs. 


An zwei Verpflegungspunkten wurden wir mit warmen Tee und feinem Gebäck erwartet. Die Aufmerksamkeit der Passanten war ganz auf unserer Seite, viele winkten uns zu oder hupten einfach aus ihren Autos heraus. 


Jeder Weihnachtsmann gab für diesen Lauf eine kleine Spende ab, sodass wir mit dieser Aktion nicht nur Werbung für den Laufsport machten, sondern noch etwas gutes getan haben. Das war der 1. Weihnachtsmannlauf, weitere werden in den nächsten Jahren folgen, tolle Aktion wie ich finde, hat mir sehr viel Spaß gemacht. 

Die Krönung des Jahres war am 31.12.2014, der Silvesterlauf. Hier holte ich mir den 6. Stempel der Mothor-Laufcup Serie. Wegen diesem Lauf haben wir extra unseren Jahreswechselurlaub verschoben und sind danach erst losgefahren. 

Ich bin die 10 km gelaufen. Die Tage zuvor hatte es dolle geschneit und somit waren die Wege sehr unwegsam. Ein Räum- und Streudienst kümmerte sich um die Strecke am Breitlingsee bis zum Malgestrand und noch ein Stückchen weiter. Bestzeiten waren aber bei den Verhältnissen nicht möglich. Insgesamt gingen 276 Läufer auf die unterschiedlichen Strecken. 



Nach 54:47 Minuten kam ich völlig erschöpft ins Ziel. Ich hatte wieder alles gegeben und ganz schön kämpfen müssen. Das war nochmal ein schöner Abschluss des Jahres. Schnell holte ich mir den letzten Stempel und somit den lang und heiß ersehnten Pokal.


Das war ein unglaubliches Laufjahr 2014 mit knapp 1400 km. 

Viele schöne Momente haben wir erlebt und eine tolle Laufgemeinschaft in unserer neuen Wahlheimat Brandenburg an der Havel kennengelernt. Grund genug Mitglied beim Vfl Brandenburg zu werden bzw. beim Lauftreff "Gib Alles" mitzuwirken.