Freitag, 23. Dezember 2011

NIKOLAUSLAUF am 11.12.2011 - Wettkampfdebüt

Am Samstag vor dem Nikolauslauf startete ich ein erstes Läufchen. So ganz unvorbereitet und aus dem Kalten wollte ich dann doch nicht dort starten. 

Beim meinem ersten Läufchen nach Wochen begrüßte mich ein schöner Schneesturm. Ich lief am Stadthafen entlang und war erstaunt, wie gut es läuft. Es fühlte sich an, als ob die Pause viel kürzer gewesen wäre, als ob nie was war. Ok, hin und wieder schlichen sich ein paar Seitenstiche ein, die aber mit einem paar Gehpausen behoben wurden. 

Der Lauf tat mir so gut, dass ich kurz überlegte, beim Nikolauslauf die mittlere Distanz zu laufen. 3,5 km erschienen mir zu wenig, 7 km etwas viel für den Anfang.




Noch am Sonntag überlegte ich hin und her, welche Strecke ich laufen sollte. Ich entschied mich für die 3,5 km und wollte es jetzt mit dem Laufen locker angehen. Um Paul wollte sich Corina kümmern, besser gesagt, sie bot sich an, ihn am Wettkampfrande zu schieben.

Gegen 10 Uhr ging es los. Viele Läufer hatten sich wieder angemeldet und auch die Weihnachtsfrau verbreitete gute Stimmung. 

Die 3,5 km und 7 km-Läufer starteten zusammen, die 7 km-Läufer liefen die Runde nämlich zweimal. Die Strecke an sich war etwas vereist und matschig. Ich ließ es wie gesagt locker angehen und hatte mir überlegt, evtl. zum Ende hin etwas Gas zu geben.



Als wir wieder zur Hauptstraße liefen, erhöhte ich mein Tempo und überholte so einige Läufer. Ich fühlte mich richtig gut.

Nach einer Zeit von ca. 22 Minuten lief ich ins Ziel ein und erhielt, statt eines Nikolausis wie in jedem Jahr, diesmal eine kleine Flasche Sekt von der Weihnachtsfrau.



Mit Corina und Paul schob ich noch ein wenig umher, um die Zieleinläufe von Jens (7 km) und Micha  (13,6 km) anzufeuern. Das Knie von Jens hat auch nach knappen 32 Minuten noch gehalten und Micha lief die 13,6 km in einer Zeit von 56 Minuten.


Hach ja, der erste Wettkampf nach so langer Zeit. Ich kann es noch, ganz klar. Jetzt erhöhe ich so nach und nach den Trainingsumfang. Am Wochenende laufe ich ca. 4-5 km am Tag und in Erfurt nutzte ich täglich den Cross-Stepper. Anfang der Woche war ich bei 15 Minuten, vorgestern bei 20, gestern hat Paul mir soviel Zeit gelassen, dass ich sogar eine halbe Stunde laufen konnte. Liegestütze mache ich jeden zweiten Tag und kam heute erneut auf starke 80.

So werde ich auch langsam den Schwangerschaftsspeck wieder los. Ein paar Kilos hab ich noch vor mir. Jetzt geht es erstmal mit gutem Essen und sportlichen Aktivitäten in die Feiertage und in ein neues Jahr. In der Planung ist jedenfalls schon mal der Marathon beim Rennsteiglauf.


FROHE WEIHNACHTEN und viele viele Laufkilometer im neuen Jahr wünsche ich Euch!!! 
Bis bald...

Dienstag, 13. Dezember 2011

GEBURTS- und BERLIN-MARATHON

Lange lange ist er her, mein letzter Bericht.

Seit dem 23.9. hat sich unser Leben sehr verändert. Bis dato haben Micha und ich uns auf unsere Marathons vorbereitet, ich mich auf den Geburtsmarathon und Micha auf Berlin.

3 lange Läufe hat er vorher unternommen, einen habe ich mit dem Rad bis nach Markgrafenheide und zurück begleitet. Danach kamen seine Fußprobleme.

Während ich versuchte allen Schlaf vorwegzunehmen bis die Unruhigen Nächte folgen sollten, trainierte er.

Während ich immer langsamer und träger wurde, wurde er immer ausdauernder und schneller.

Während ich nur noch schwamm und wir auf die Geburt warteten, rückte der Marathon immer näher.

Es war Montag, Paul war bereits 3 Tage über seinen errechneten Termin, ich schwamm ein letztes Mal, in 6 Tagen sollte der Marathon in Berlin starten.

Dienstag passierte wieder nichts, das warten zermürbte uns. Am Mittwoch beim CTG wies der Kleine unruhige Herztöne auf und ich wurde in die Klinik überwiesen. Sollte mein Marathon endlich losgehen? Dort bekam ich einen Wehencocktail. Wir warteten weiter. Abends gab es ein letztes Eis in der Stadt, wir wanderten und stiegen Treppen. Nichts passierte.


Micha schickte ich nach Hause, er trainierte am nächsten Tag weiter und ich erkundete den Klinikpark.

In der Nacht hatte ich einige Wehen, aber laut Arzt nichts Kreißsaalwirksames. Am Donnerstag passierte tagsüber wieder nichts. Wir waren sichtlich gefrustet. Der Marathon rückte immer näher. Nach einem kurzen abendlichen Spaziergang in der lauen Dämmerung wollte ich auf einmal nur noch aufs Zimmer, ich konnte nicht mehr stehen bzw. gehen.

Es sollte langsam losgehen, es war gegen 19/20 Uhr.

Immer wieder wurde das CTG geschrieben und der Muttermund untersucht. Die Schmerzen wurden unerträglicher.



Erst gegen Mitternacht erbarmte sich ein Arzt und schickte mich runter in den Kreißsaal, dort könne man mehr mit Schmerzmittel arbeiten.

Ich wurde erstmal in die Badewanne verfrachtet und konnte dort erstmalig nach 4 Stunden etwas entspannen. So langsam kam ich wieder zu mir. Man erklärte mir, wie ich zu atmen habe und ich verlangte alles was es an Schmerzmittel gibt. Gegen 3 Uhr bekam ich die PDA, gegen 6 Uhr gab es Nachschlag. Es zog sich alles hin, so richtig wollte der kleine Mann nicht. 

Gegen 9 Uhr legten sie mich an den Wehentropf und somit kamen wieder unerträgliche Wehen. 

Ich sagte mir, um 10 Uhr ist er mit Sicherheit da. Es folgten die Presswehen. Die Oberschwester drückte mit dem Ellenbogen an meinem Oberbauch, ich presste, die Schmerzen waren kaum auszuhalten. Das wiederholten wir 3x. Ich wandte den Blick nicht von der Uhr und hoffte, dass es bald vorbei ist.

Micha verließ den Raum in der letzten Stunde. Zeitweise, als auch die Hebammen den Raum verließen war ich sogar allein. Ein schreckliches Gefühl, wenn man gerade die schlimmsten Schmerzen seines Lebens erträgt.

Plötzlich ging alles ganz schnell, ich hatte kaum noch Kraft, das Unterteil meines Bettes wurde abgeklappt und die Beinteile aufgestellt. Ein letztes pressen - ein Schnitt - die Saugglocke -

DA WAR ER NUN 

- der kleine - große PAUL 

ENDLICH 

Das Ziel ist erreicht, der 16-Stunden-Marathon geschafft - ich war erschöpft, aber unendlich glücklich, dass er endlich da ist und dass die Schmerzen ein Ende hatten.




Micha durchtrennte die Nabelschnur und der kleine Mann wurde mir auf die Brust gelegt. Da war er nun und schaute ganz verdutzt. Das rechte Ohr war geknickt und der Blick verkniffen. Ich sagte nur, Hallo kleiner Paul und strahlte nur noch.

Es war ein sehr glücklicher Moment, den wir bestimmt nie vergessen werden.

Freitag, der 23.09., Paul kam mit 4190 Gramm und 54 cm zur Welt.

Für uns war klar, dass jetzt Michas Marathon folgen sollte. Samstag Abend machte er sich auf den Weg nach Berlin und übernachtete in der Nähe.

Paul und ich verfolgten den Lauf bei ntv. Es war sehr spannend. Nebenher telefonierte ich mit Jens und Corina, wobei wir online die Durchgangszeiten von Micha verfolgten. Ich befürchtete, dass er zu schnell angegangen ist, da die Zeiten bereits zu Beginn des Wettkampfes unglaublich gut waren.




Beim Start weinte Paul ein wenig, ob er wusste, dass der Papa mitläuft bzw. für uns läuft? 





Wir sahen, wie sich die Massen in Bewegung setzten. Ich bekam Gänsehaut. Dort irgendwo läuft Micha mit, ohne direkten Supporter, ganz allein unter Tausenden und natürlich mit Haile. Die Kenianer bestritten ein geniales Rennen und am Ende wurde ein neuer Rekord gelaufen. Was für ein Rennen.

Micha kam nach unglaublichen 03:42:46 Stunden ins Ziel. Das war sein erster Marathon und er sagte mir im Nachhinein, wenn Du die Geburt mit solchen Schmerzen durchstehen musstest, musste ich einfach diesen Marathon finishen. Bei Kilometer 35 kamen die Schmerzen, er dachte nur an uns und hatte sein klares Ziel vor Augen. Im Ziel war er wie in Trance und irrte noch eine Stunde nach dem Lauf im Park umher. Er meinte, er war so aufgeregt und voller Adrenalin, dass er einfach gehen musste.




Gegen 21 Uhr war er wieder in Rostock und kam sofort in die Klinik zu uns. Paul und ich waren mächtig stolz. Hab mich richtig erschrocken, wie geschafft Micha aussah. Er sah aus, als hätte er gefühlte 5 Kg an Gewicht verloren. Sein Gesicht war total eingefallen und die Wangen noch immer knallrot. 

Wir beide sind an unsere Grenzen gegangen und sehr glücklich über das, was wir geleistet haben. Was für ein Marathon, was für ein süßes Baby. Das hat alles verändert. 


Sonntag, 11. September 2011

29. Ostseeküstenlauf in Kühlungsborn am 10.09.2011

Heute standen für Micha beim Ostseeküstenlauf in Kühlungsborn in Vorbereitung auf den Marathon in Berlin satte 24 km im lockeren Trainingstempo auf dem Plan.



Der Lauf startete gegen 11.30 Uhr, sodass uns ausreichend Zeit zum Ausschlafen und Frühstücken blieb. In Kühlungsborn angekommen, trafen wir auch gleich auf Jens und Corina. Auch Jens ist in diesem Jahr bei diesem Lauf nur Zuschauer.
Wir stellten fest, dass sein letzter Wettkampf auch Meiner war. Es war, ausgenommen vom Rennsteiglauf, der Neujahrslauf, wo wir noch durch tiefsten Schnee gestapft sind.

Der Startschuss heute verlief planmäßig und Micha reihte sich sogleich ganz hinten ein. Es sollte ein lockerer Trainingslauf werden.




Corina, Jens und ich nutzen die Zeit für einen Spaziergang an der Promenade. Schon nach etwa einer halben Stunde kamen uns die ersten 10 km Läufer entgegen. Was für eine Schnelligkeit.

Dann machten wir es uns im Vielmeer gemütlich und plauderten bei einem Hefe und einer Schokolade.
Gegen 13.30 Uhr gingen wir Richtung Ziel. Jens mutete Micha eine Zeit von 2:15:00 Stunden zu. Unterdessen trafen wir weitere Läufer und hörten, dass Matze die 24 km als erster Läufer passierte.

Von Weitem sahen wir dann Micha locker auf der Zielgeraden. Ich schloss mich ihm an und wir liefen die letzten Meter gemeinsam ins Ziel.




Er benötigte insgesamt 02:29:31 Stunden. Es war also wirklich ein lockeres Läufchen für ihn. Er machte auch einen entspannten Eindruck. Der Fuß schmerzte nach wie vor, aber er hat gehalten.

Gute Aussichten also für den Marathon in 14 Tagen. Die nächsten Einheiten werden jetzt nicht mehr so intensiv sein, Hauptsache die Beine spielen mit und er kann seinen ersten Marathon finishen.

Donnerstag, 8. September 2011

12. Schwedenlauf am 21.08.2011 in Wismar: Sonne satt in Wismars Altstadt


Eher spontan entschieden wir uns an dem Sonntag nach Wismar zum Schwedenlauf zu fahren. 

Wir bekamen nur wenig Schlaf, da mein Bruder am Samstag seinen großen Tag hatte und heiratete. Gegen 3 Uhr kamen wir ins Bett, der Start sollte 10 Uhr losgehen und wir benötigten bis Wismar nicht ganz eine Stunde. 

Der Lauf fand im Programm des Schwedenfestes statt. Die Wismeraner erinnern jedes Jahr an die 155-jährige Zugehörigkeit Wismars zu Schweden. Direkt auf dem Marktplatz wurde ein historisches Heerlager eingerichtet, hier fanden diverse Vorführungen, sowie Exerzierübungen des Wismarer Schützenvereins statt. 




Vor Ort fanden wir direkt am Marktplatz einen Parkplatz und auch die Anmeldung über die 10 Kilometer ging ganz schnell und unkompliziert. 

Pünktlich um 10 Uhr feuerte der Schützenverein ganz traditionell aus den Kanonen den Startschuss ab. Es war ein sehr sehr lauter Knall, zum Glück hatte ich einen gewissen Abstand gehalten. Direkt neben Kanone hätte man einen Hörsturz riskiert. 




Diesmal hatte ich mir fest vorgenommen, mich nicht vom Ziel zu entfernen und Micha beim einlaufen kräftig anzufeuern. Es sah es sehr gut aus: Kein Regen, ein Rundkurs, wenig Ablenkungen für mich, Start und Ziellinie an einem Ort. 

Rechtzeitig positionierte ich mich an der Seite vom Ziel und konnte so die einzelnen Läufer hervorragend beobachten. 

Micha lief nach einer sehr guten Zeit von 00:43:28 Stunden ins Ziel ein. Unter den gegebenen Umständen (Schlafmangel und sommerliche Temperaturen) eine sehr gute Zeit. Er war zumindest sehr zufrieden. 



Wir warteten noch die Siegerehrungen von Matze und Jana ab und machten uns so langsam auf den Heimweg. Zu Hause angekommen, holten wir schleunigst den versäumten Schlaf wieder nach. 

Es war ein gut organisierter Lauf durch Wismars Innenstadt, den wir sehr empfehlen können. 

Donnerstag, 1. September 2011

9. Rostocker Marathonnacht am 06.08.2011: Regen - Regen - Regen

Das war ein Lauf. Wer hätte gedacht, dass es in einem regelrechten Wetterchaos enden wird.

Wie jedes Jahr werden die Halbmarathonis zum Start mit der Fähre gebracht. Es sollte gegen 20 Uhr direkt am Warnowtunnel losgehen. Bis zum Schluss hab ich überlegt, ob ich Micha mit dem Rad begleite oder mich lieber im Zielbereich aufhalte. 

Fahrradbegleitungen waren eigentlich nicht erlaubt, aber Gudrun ermutigte mich, dass es in den letzten Jahren zumindest kein Problem gewesen ist. 
Doch wie sollte ich zum Start kommen? Der Weg war etwas weit und ich versuchte es einfach mit der Startnummer von Jens mit auf das Shuttle-Schiff zu gelangen. Er selbst konnte aufgrund einiger Knie- und Rückenprobleme leider nicht mitlaufen. 

Die Schiffsleute sahen eigentlich nur meine Murmel und ließen mich ohne größere Erklärungen auf das Schiff. Ich hab mich total gefreut und wir genossen mit alten Freunden die Überfahrt.




Die Stimmung war Bestens und auch das Wetter war kurz vor dem Start ganz ok. Es zogen allerdings mehr und mehr dicke Wolken auf und ließen nichts Gutes vermuten. Mein Plan war hier am Tunnel zu warten, bis Micha seine Runde auf der IGA zurückgelegt hatte und ihn dann zu begleiten. 




Nach dem Start sah ich wie einige Radfahrer dem Tross der Läufer hinterher fuhren. Für mich die Gelegenheit, es ihnen gleich zu tun, wann darf man schon mit dem Rad durch den Warnowtunnel. 




Am Ende des Tunnels wurde mir ganz anders, als ich den ersten Wolkenbruch beobachtete. 

Ist wohl besser im Tunnel zu bleiben und den Regen abzuwarten. Wir feuerten die Marathonis- und Halbmarathonis kräftig an. Micha war nirgends zu sehen. Der Regen wurde immer heftiger und die Läufer kamen triefend nass durch den Tunnel. Es wollte gar nicht mehr aufhören. 




Irgendwann lief Micha an mir vorbei, ich setzte mich schnell aufs Rad und folgte ihm. Er meinte nur, ich solle bei dem Regen schnell nach Hause fahren, bevor ich mir eine Erkältung einfange.




Ich überlegte hin- und her. Warte ich weiter im Tunnel bis sich der Regen legt oder fahre ich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln direkt zum Ziel. Nach Hause wollte ich jedoch nicht. 

Irgendwann ließ der Regen nach und ich fuhr den Läufern hinterher. Jetzt nieselte es nur noch und ich beeilte mich, um Micha noch einzuholen. 

Ich fuhr am Fähranleger Oldendorf vorbei Richtung Gehlsdorf. Dort erwartete mich eine komplett überflutete Straße. Anfangs sah es so aus, als ob die Läufer seitlich gut und trocken vorbeikommen würden, dem war allerdings nicht so. Das Wasser stand kniehoch über die gesamte Straße. Ich musste natürlich vom Rad absteigen und mich dem Bad hingeben. Die Schuhe waren plitschnass, nicht auszudenken, wie es den Läufern erging mit nassen Laufschuhen und Socken. 

Hier hatte ich dann doch überlegt, zu Hause einen Zwischenstop einzulegen, trockene Sachen anzuziehen und Micha gleich noch was einzupacken. Ganz ungefährlich war die Sache nicht, man konnte im Dunkeln und in dem dreckigen Wasser kaum sehen, wohin man trat, ein Bordstein ließ sich leicht übergehen. 
Dann ging es weiter zum Gehlsdorfer Ufer. Noch immer war Micha nicht in Sicht. Dort konnte ich aufgrund der schmalen Strecke nicht so schnell fahren und kam nur mühsam voran. 

Am Dierkower Damm bog ich ab und fuhr schnell nach Hause, ich war komplett durchnässt. Ich zog mir schnell was trockenes an und packte ein paar Sachen zusammen. 
Ich entschloss mich direkt zum Neuen Markt zu radeln, laut meiner Zeitrechnung sollte Micha jeden Moment im Ziel ankommen. Hoffentlich verpasse ich nicht schon wieder den Zieleinlauf. 

Als ich am Markt ankam, kam mir ein total durchnässter, aber zufriedener Micha entgegen. Er war seit 10 Minuten im Ziel. Auf dem Weg nach Hause erzählte er mir von seinem Spurt in der zweiten Hälfte des Halbmarathons und dass er viele Läufer mit einem rasanten Tempo überholte. Noch im Tunnel meinte er zu mir, dass er nicht gut drauf sei und dass es nur ein lockerer Trainingslauf werden wird.

Er lief die erste Hälfte in einem Tempo von 5:40 Minuten pro km und für die Zweite steigerte er sich auf 4:30 Minuten pro km, am Ende lief er nach 01:47:08 Stunden ins Ziel. Eine schöne Zeit, wenn man bedenkt, dass es ihm kurz vor dem Lauf nicht so gut ging und er diesen bereits als lockere Trainingseinheit abgetan hatte.

An diesen feucht, fröhlichen oder eher triefend nassen Lauf mit heftigen Überschwemmungen werden wir uns wohl noch lange erinnern, noch mehr Regen als in Schwerin hatten wir eigentlich nicht erwartet.

Nach dem Lauf trotteten wir durch den Nieselregen geschafft und glücklich nach Hause. 

Mittwoch, 31. August 2011

Meine letzten Laufkilometer Ende Juli: Ein deutliches Zeichen

Der letzte Wettkampf in diesem Jahr war wohl die Rennsteiglaufwanderung mit ihren 35 km.

Auch danach bin weiterhin 2-3 mal die Woche eine kleine Runde für mich gelaufen. Mein kleines Bündel wurde mit der Zeit natürlich immer schwerer. Ich musste jetzt öfter Gehpausen einlegen und der Kleine zeigte mir seine Grenzen. Die Laufrunden beschränkten sich auf 5-7 Kilometer. Ich war froh, überhaupt noch laufen zu können und nutzte die Möglichkeiten. 

In der 32. Woche war es ihm wohl genug. Ich lief am 21. Juli beschwerliche 3 km und beendete die Einheit mit 2 Geh-Kilometern. Einen weiteren Versuch startete ich am 24. Juli. Wir liefen im Leichtathletikstadion, Micha lief seinen 10-Kilometer-Testlauf und ich wollte mal sehen, was noch so drin ist. 
Während Micha nur so dahinflog und mich mehrfach überrundete hatte ich ganz schön zu kämpfen. Nach dem ersten Kilometer musste ich aufgrund von Seitenstichen Gehpausen einlegen und versuchte weiterhin mit ein paar Schritten weiter zu laufen. Vergebens. Die Seitenstiche hörten nicht mehr auf, selbst das Gehen fiel mir schwer. Nach einem weiteren quälenden Kilometer setzte ich mich auf die Ränge und holte erstmal Luft. Es hörte einfach nicht auf. 

Das war wohl das eindeutige Zeichen, jetzt erstmal mit dem Laufen aufzuhören. Selbst als wir zu Hause waren, spürte ich die Seitenstiche noch immer. 

Micha hingegen war richtig gut in Form und lief sogar Bestzeit, am Ende zeigte seine Uhr nach 10.000 m eine Zeit von 00:41:30 Stunden an. 

Mittlerweile trage ich fast 17 Kg mehr mit mir herum und ich habe den Sport auf ein bisschen Fitness, Fahrrad fahren und Schwimmen beschränkt. Damit fahre ich zur Zeit ganz gut. 

Bald ist es dann auch soweit und die Aufregung steigt.

In den letzten Wochen hab ich Micha somit tatkräftig bei den Wettkämpfen unterstützt, bzw. es versucht, der verpasste Einlauf beim Schweriner-5-Seen-Lauf sollte sich eigentlich nicht wiederholen. 

Jetzt reiche ich noch schnell die Berichte über die Rostocker Marathonnacht, den Schwedenlauf in Wismar und den Firmenlauf nach, schließlich möchte auch der Blog weiterhin gepflegt werden. 

Donnerstag, 7. Juli 2011

27. Schweriner Fünf-Seen-Lauf am 02.07.2011

Also wenn ich Geburtstag gehabt hätte, hätte ich mir sicher etwas Schöneres vorstellen können, als 30 Kilometer zu laufen. Micha ist da anders. Er hat sich als Training für den Rostocker Halbmarathon im August die 30 Kilometer beim Schweriner Fünf-Seen-Lauf vorgenommen.

Das Training in den letzten Wochen kam mir gefühlt recht wenig vor. In den letzten 6 Wochen lief er pro Einheit nicht mehr als 10 km. Ich hatte für Samstag so meine Bedenken, wobei er mit einer Prognose von 2:45:00 Stunden recht optimistisch war.

Pünktlich um 8 Uhr starteten wir in Rostock nach Schwerin. Die Fahrt war sehr angenehm und wir fuhren samt süßen Picknickkorb über die Autobahn. 
Zum Glück war Anne dabei und führte uns besser als das Navi durch die Stadt. Die Startunterlagen gab es leider nicht wie angekündigt im Org-Büro sondern direkt am Start. So langsam kam Nervosität auf, doch wir schafften es rechtzeitig, holten schnell die Nummer ab und Micha hatte noch ein wenig Zeit sich warm zu machen. 

Das Wetter versprach nicht viel. Es war zwar nicht kalt, aber es nieselte unaufhörlich. Dennoch sollte dieses Wetter zum laufen viel angenehmer sein, als wie in den letzten Jahren, Temperaturen über 30 Grad.

Gegen 10.10 Uhr gingen die 30 Kilometer Läufer auf die Strecke. 


 

Wir entschlossen uns einen gemütlichen Gang durch die Stadt zu unternehmen und uns auf den Weg zum Ziel zu machen. 




So nach und nach wurden auch wir durchnässt und wir gingen schnellen Schrittes zum Ziel. 2 km vor dem Zieleinlauf kreuzten wir den Weg der Läufer und feuerten sie auf den letzten Metern noch einmal kräftig an. Natürlich haben wir gehofft, dort auch Micha anzutreffen und ihm zuzujubeln.


 

Wir beeilten uns und gingen schnellen Schrittes Richtung Ziel. Der Blick ging immer wieder nach hinten, in der Hoffnung, Micha bald zu erblicken. Leider vergeblich. Fred kam an uns vorbei und ich fragte ihn, ob er ihn gesehen hatte, er verneinte.

Wir wurden etwas ungeduldiger und somit schneller, mussten aber nebenbei Platz für die Läufer machen, sie kräftig anfeuern, aufpassen nicht selbst im Matsch auszurutschen und wir mussten die Lankower Berge hochkraxeln.

Als wir das Ziel vor uns sahen, wünschte ich mir eigentlich, dass er jeden Moment um die Ecke kommt, obwohl die Zeit schon recht vorrangeschritten war. Nichts. Er konnte nur schneller gewesen.









Wir warteten eine Weile und Anne schaute sich dann im Zeltbereich um. Erfolglos kam sie wieder. Gerade als ich mich auf die Suche machen wollte, erblickte ich ihn total durchnässt mit einer Decke auf uns zukommend. Er war sichtlich enttäuscht, dass wir seinen Zieleinlauf in einer fantastischen Zeit von 02:25:00 Stunden nicht miterlebt haben. 

Er war einfach zu schnell und wir haben die Lankower Berge und die Entfernung vom Start zum Ziel einfach unterschätzt. 

Die Enttäuschung wich aber im weiteren Verlaufe des Tages, schließlich war es sein Geburtstag. Wir wärmten uns in der nächstgelegenen Sauna wieder auf, erholten uns hervorragend und ließen es uns Abends im Petrikeller richtig gutgehen. 

Ein (fast) perfekter Tag mit einer perfekten Bestzeit. Es sind auf jeden Fall gute Aussichten für den Halbmarathon in Rostock und für den Marathon in Berlin.

Montag, 27. Juni 2011

39. Gutsmuths-Rennsteiglauf am 21.05.2011 - Nordic Walking Tour über 35 km

Jetzt kommt er endlich, der Bericht vom 39. Gutsmuths-Rennsteiglauf am 21.05.2011. Im letzten Jahr waren wir hier nur Zuschauer und von der guten Stimmung und der sportlichen Leistungen der Teilnehmer einfach begeistert. Die Party danach hat uns vollends überzeugt in diesem selbst an den Start zu gehen. 
Anfang des Jahres meldeten wir uns bereits für die Köstritzer Schwarzbierwanderung, also für die Nordic-Walking Tour über 35 km an.  Micha wären die 50 km lieber gewesen, aber ich konnte ihn überzeugen, es doch erstmal mit den 35 km zu versuchen.

Soviel sind wir beide noch nie am Stück gelaufen bzw. gewandert. Wir nahmen uns vor, es in Ruhe anzugehen und jede Pause ausgiebig zu nutzen. Schließlich liefen wir zu Dritt, wenn man mein kleines Bündel noch mitrechnet. 

Wir gingen in aller Frühe um 7 Uhr an den Start. Wir hatten also ausreichend Zeit, um bis 18 Uhr ins Ziel zu kommen. Der Start erfolgte im Schnepfenthal. Wir entschieden uns direkt mit dem Auto dorthin zu fahren und nicht das Shuttle zu nutzen, da wir so noch eine Stunde mehr schlafen konnten, statt schon um 4 loszufahren. 

Kurz vor dem Start erfolgte die Erwärmung. Während wir skeptisch dabei zusahen, machten einige Wanderer tatkräftig mit und selbst die Wanderstöcke bekamen dabei ihre ganz eigene neue Funktion zugesprochen.



Wir holten uns derweil noch schnell die schönsten Rennsteiglieder, legten unsere Sachen ins Auto und stimmten uns mit der neu erworbenen CD erstmal ein. Eine Parkplatzparty am Morgen sollte auch den letzten Rennsteigwanderer wecken.
Pünktlich ging es dann auf die 35 km Strecke und die Natur beeindruckte uns sofort. Der Rennsteiglauf ist ja der größte Landschaftslauf Mitteleuropas und mit Abstand auch der Schönste.



 



Unterwegs hatten wir genügend Zeit, die Natur zu genießen und die Eindrücke festzuhalten.





Es gab ausreichend Getränkestationen, sodass wir uns nicht zusätzlich mit einem Rucksack belasteten und somit auf die Wanderung konzentrieren konnten. Zeitweise wurde es richtig warm und wir kamen zusehenst ins Schwitzen.



Auf der Ebertswiese legten wir den größten Stop ein. Die Verpflegung dort lud zum Verweilen ein, es gab Heidelbeer-Schleim-Suppe, Würstchen, ausreichend Getränke und auch Obst. 







Ab Kilometer 10 gesellten sich die Supermarathonis zu uns. Sie hatten eine Strecke von 72,7 km laufend zu bewältigen und das bei einem Höhenunterschied von 900 m von Eisenach nach Schmiedefeld. Sie hatten hier bereits 30 km geschafft, also noch nicht ganz die Hälfte.



Die Wanderung hatte immer wieder angenehmende und überraschende Wegbegleiter.



Die Kilometer purzelten nur so vor sich nieder. Allerdings wurde es mit jeder Pause und jedem Getränkestand immer schwieriger.

Kurz vor dem letzten Getränkestand bei Kilometer 30 fing es, nach einem bisher recht sonnigen Wetter an zu nieseln, der später in Regen überging. Anfangs verfluchte ich den Ballast der Regenjacke, jetzt freute ich mich, sie doch mitgenommen zu haben, um mein kleines Bündel und auch die Kamera zu schützen.


 

Die Beine wurden immer schwerer und ich war froh, dass es nur noch 5 km sein sollten. Sie kribbelten mehr und mehr und auch das Tempo wurde gemächlicher. Nach 7 1/2 Stunden Wanderung kamen wir endlich im Ziel an. Dort wurde uns bewußt, dass hier der Weg das Ziel ist. 
Im Zielbereich befand sich gerade mal eine Person und die schien nicht unbedingt auf uns zu warten. Wir waren froh es endlich geschafft zu haben, aber enttäuscht über die Anteilnahme im Ziel. Dort angekommen, drückte man uns eine Thüringer Rostbratwurst und die Urkunde in die Hand, das wars. 






Allerdings muss ich auch hinzufügen, dass das Ziel der Wanderung in Oberhof war und die eigentliche Party in Schmiedefeld statt findet. Lediglich die 35 und die 50 km Wanderung haben unterschiedliche Zieleinläufe, alle anderen treffen sich in Schmiedefeld ein. 
Wir suchten so schnell wie möglich den Shuttle Bus auf, um wieder zurück zum Start und von dort aus zur Zielparty zu fahren. 

Vor Ort herrschte natürlich diesselbe Stimmung wie vor einem Jahr und es wurde jeder einzelne Marathoni und Supermarathoni im Ziel willkommen geheißen.



 Hans im Glück trellerte im Festzelt seine Rennsteiglieder und die Massen hielten nicht an sich und stiegen auf Bänke und Tische um kräftig mitzuschunkeln.


Jedes Land und jedes einzelne Bundesland wurde begrüßt, wir sangen die "Rennsteighymne", "den Schneewalzer" und "So schön ists nur am Rennsteig".



 
Ach ja, man sagt, die Wanderung ist die, mit der besten Verpflegung
GESAMTBEDARF Rennsteiglauf mit Zieleinlauf Schmiedefeld: 

12.000 Äpfel
1.400 Müllsäcke
230.000 Trinkbecher 0,3 l
1.051 Kästen Mineralwasser
611 Kästen Vita Cola
414 Kästen Grapefruit-Zitrone
545 Kästen Aqua Plus (Birne/ Mango)
650 Kästen Bier, das sind 15.600 Flaschen
2.600 Büchsen löslicher Zitronentee
1.350 ungespritzte Zitronen
15.000 Bananen
175 Pakete Haferschleim
120 Rollen Absperrband
1.500 Markierungsschilder

Es war herrlich und wir werden im nächsten Jahr sicher wieder dabei sein. Diesmal zum Marathon, ob wandernd oder laufend, Ziel soll dabei natürlich Schmiedefeld sein und dann bekommen wir auch unseren Zieleinlauf.