Montag, 10. Dezember 2018

45. Berlin Marathon am 16. September 2018

Eluid Kipchoge läuft am Sonntag, den 16. September 2018 den Weltrekord im Marathon in einer Zeit von 02:01:39 Stunden. Dieser Mann kann wirklich fliegen.

Als er die 10 km schon hinter sich hatte, ging es für mich gerade mal los an der Startlinie beim 45. Berlin-Marathon. Es sollte mein 14. Marathon werden. Vor ca. 3 Wochen bin ich spontan Nummer 13 beim Scholle-Marathon in Brandenburg/ Havel gelaufen. Jetzt stand ich wieder kurz vor einem Marathon- vor DEM MARATHON in BERLIN. Die Aufregung ist jedes mal riesig. Wie wird es heute werden. Wie war das Training in den sehr heißen Sommermonaten. 

3 Tage vor Trainingsbeginn (in meinem Sommerurlaub) ereilte mich Anfang Juli ein Hexenschuss. Trotz Wirbelsäulengymnastik und zusätzlichen Funktionstraining bekomme ich mein altes Problem "Rücken" nicht in den Griff. Eine Woche lang tat ich erstmal nichts, dann wurde mir klar, dass hier nur Bewegung das Problem beheben kann. Also lief ich wieder los. Zwar wie eine Oma mit Buckel, aber siehe da, während des Laufs richtete ich mich immer weiter auf. Zusätzlich bin ich noch geschwommen. Durchs "sitzen" kamen die Schmerzen wieder. In meinem Kopf verankerte es sich immer mehr, dass hier wirklich nur Bewegung helfen kann. 

Das schwimmen half mir enorm. In unserer letzten Urlaubswoche war ich jeden morgen 1 Stunde schwimmen, das tat meinen Rücken sehr gut. Die Laufeinheiten absolvierte ich im Wald, bei dem heißen Sommer gab es keine andere Möglichkeit. Die "harten" Trainingseinheiten, also die Intervalle und langen Läufe absolvierte ich zu 70%. Der Plan soll wenigstens in etwa erfüllt sein, einen Einbuch wollte ich in Berlin nicht nochmal erleben. Die langen Läufe machte ich am Wochenende, davon konnte ich knapp 3 um die 30 km absolvieren, wovon einer der ungeplante Scholle-Marathon war. Die anderen beiden langen Läufe waren sehr quälend, entweder zu heiß oder ich hatte zu wenig Schlaf. 

Der Scholle-Marathon sollte ein Test sein, ob mein Rücken es mitmacht. Die Rückenschmerzen sind nach der manuellen Therapie nun in den Po gewandert und drücken dort auf den Ischias. Jetzt habe ich das Problem das stehen oder langsames gehen schmerzhaft ist und sogar der Fuß anfängt zu kribbeln. Beim Scholle-Marathon läuft man je 4 Runden á 10 Kilometer querfeldein durch ein Waldgebiet. Unterwegs hat man 2 liebevoll eingerichtete Verpflegungspunkte, bei denen man aufpassen muss, am Ende nicht noch ein paar extra Kilos mitzunehmen, statt sie abzulaufen. Geplant waren eigentlich 3 Runden, Micha sollte die letzten 7 Kilometer übernehmen. Ich war allerdings so gut drauf, dass ich mich entschied, den Marathon durchzulaufen. Und am Ende winkte eine tolle handgefertigte Medaille aus Holz und Stahl. Die wollte ich mir unbedingt erlaufen. Mit einer Endbeschleunigung lief ich meinen 13. Marathon in einer Zeit von 4:37:10 Stunden. Es war so schön und ich muss sagen, dass der Scholle-Marathon ein ganz besonderer Lauf ist. Lieben Dank an Olly und seine Leute von "Gib Alles".

Der Test lief super, also sollte ich vor Berlin keine Angst haben, der Rücken macht das schon mit.

Nun stand ich hier, an der Startlinie - die Intromusik ertönte und mit ihr kam die Gänsehaut. Immer dasselbe - und immer wieder aufregend. Dafür brenne ich, für den Marathonlauf.


Ich startete in der 3. Welle und hielt diesmal Ausschau nach dem 4-Stunden-Pacemaker. Ich wollte einfach mal dran bleiben. Mal schauen, wie es ist konstant durchzulaufen und hinterherzulaufen - diese Idee hatten allerdings 1000 andere Läufer auch - die 4 Stunden Marke ist ja so eine Magische Marke - der Durchschnitt kann einen Marathon unter 4 Stunden laufen - mein großer Traum ist es, das einmal zu schaffen. Das heute nicht ganz so gut wird, wußte ich schon, aber ich wollte es angehen und gucken, wie weit ich mit meinem Training von 70% kommen kann. 2-3 Kilometer blieb ich an ihm dran, er versuchte sich frei zu laufen und war auf einmal weg und die Horde mit ihm. Ich lief mein Tempo und hielt es in der ersten Hälfte bei 5:45 Minuten pro Kilometer. Ich wurde auf der zweiten Hälfte etwas langsamer, aber nicht wesentlich viel. Das Publikum, die Bands, die Trommler - sie trugen mich an diesem Tag und die Kilometer flogen nur so an mir vorbei. Die Getränkepunkte nutzte ich, um mich abzukühlen und zu trinken. Das klappte heute recht gut.


Berlin ist ja immer ein Erlebnis - da ist Jan mit seinem Schlagzeug "seit 2008 dabei", der Heavy-Metall Balkon und die RBB Cheerleader, am Rande passiert soviel und man merkt gar nicht wie man die 42,195 Kilomter hinter sich lässt.

Das atemberaubendste an Berlin ist der Durchlauf durchs Brandenburger Tor - am Gendarmenmarkt rief neben mir eine Läuferin schon völlig erschöpft "where is the gate - where is the gate" - einmal nach links - nach rechts und wieder links - und da war es - das Publikum säumte rechts und links die Straße zum Brandenburger Tor" hier lief vor guten 2 Stunden Kipchoge seinen neuen Weltrekord und jetzt läufst Du hier entlang, es feuern Dich fremde Leute an, die Deinen Namen auf Deiner Startnummer lesen und Du bist einfach nur beflügelt - gleich ist es geschafft - durch das Tor und nochmal 200 Meter. Du reißt die Arme nach oben, Dein Chip piept, Deine Uhr zeigt Dir ein tolle Zeit an - kein Einbruch - Du hast es geschafft - mal wieder. Und dieses Gefühl beflügelt Dich immer wieder aufs Neue und genau deshalb machst Du das und genau deshalb brennst Du für diesen Sport.

Am Ende stand eine 4:09:10 Stunden auf meiner Uhr. Meine bisher 2.-Beste Zeit im Marathon. Ich war sehr zufrieden und hätte nicht gedacht, dass ich das in diesem Jahr noch so gut meistern kann.


Micha hat mich übrigens sehr begeistert. Er drückte mir im Zielbereich seine Urkunde in die Hand - und da standen unglaubliche 2:59:56 Stunden drauf. Das harte Training, die strenge Ernährung und das Funktionstraining haben ihn endlich sein Ziel erreichen lassen. Ich bin so stolz und er selbst kann es kaum glauben. 

BERLIN IST WIRKLICH SCHNELL und ich kann nur jedem raten, wer mal einen Marathon laufen möchte, sollte es hier tun - hier geschehen Wunder!

Samstag, 15. September 2018

SÜDAFRIKA: Two Ocean Marathon in Kapstadt am 31.03.2018

Entschuldigt die Verspätung, ich hatte in den letzten Monaten ein wenig zu tun mit der Planung einer Einschulung, der Sommer-Urlaub und mit dem Training für den Berlin Marathon -  aber hier ist er endlich: mein Bericht zum Two Ocean Marathon in Kapstadt.

10 Tage waren wir in und um Kapstadt unterwegs. Der Two Ocean Marathon mit seinen 56 Km war am Ostersamstag der Höhepunkt dieser Reise. Einige Tage zuvor machte ich mir Gedanken, wie man das mit einer Vorbereitung, die nicht wirklich gut war, schaffen kann. Die Zielzeit von 7 Stunden setzte mich zusätzlich unter Druck. 3 lange Läufe hatte ich in der Vorbereitung „erst“ geschafft, von Tempoeinheiten möchte ich gar nicht erst reden. Die ersten Tage in Kapstadt waren traumhaft, dank der tollen Organisation der Laufschule by bunert. 

Wir, das waren eine 14-Personen starke Truppe aus Läufern und Triathleten. Einige wollten den Halbmarathon laufen und einige die 56 Km. Die Gruppe hatte genau die richtige Größe und da alle dieselbe Leidenschaft haben, gingen uns nie die Themen aus. 

Wir wurden in Restaurants geführt, die wir selbst nicht gefunden hätten. Am Tag unserer Anreise nahmen wir unser Brunch auf dem Rhodes Memorial ein mit Blick auf die Stadt, die Sonne schien und es war angenehm warm. Ich muss noch erwähnen, dass wir bei unserer Abreise von Berlin einen „schönen“ Schnee-Matsch-Schauer erlebten und dass unser Flugzeug Verspätung hatte, da es enteist werden musste. Ich freute mich um so mehr auf angenehmere Temperaturen.

Abends an diesem Tag probierten wir im „Mama Africa“ afrikanische Spezialitäten wie Warzenschwein, Springbock und Krokodil. Es war reichlich und schmeckte wirklich gut. 


Am nächsten Tag wanderten wir den Tafelberg hinauf. In guten 1 1/2 Stunden waren wir oben und hatten eine fantastische Aussicht auf Kapstadt. Die Tour war sehr anspruchsvoll und uns begegneten unterwegs immer wieder Läufer in beide Richtungen. Stolpernd oder singend. Die Mentalität ist toll. 

Die Tage waren gut gefüllt, aber immer entspannt geplant mit ausreichend Pufferzeiten zur Erholung. Die Kayaktour zu den Pinguinen war ebenso ein Highlight. 

Trainingsläufe machten wir natürlich auch. Der Erste war am Chapmans Peak. Der anspruchsvolle Teil der Laufstrecke des Two Ocean Marathon. Es geht ca 7 Km immer der Küste entlang bergauf. An diesem Tag liefen wir ganz entspannt hinauf und genossen die tolle Aussicht. 




Sven von der Laufschule kennt Kapstadt und den Lauf wie seine Westentasche. Den Rest der Strecke fuhren wir mit den Autos ab und mir wurde bei den weiteren Anstiegen etwas mulmig. Klar es ging auch die 5 Km wieder bergab, aber welche Belastung müssen die Beine aushalten, wenn sie schon 35 Km gelaufen sind. 

In Gedanken fing ich an zu rechnen, welchen Km-Schnitt man braucht, um die 56 km in 7 Stunden zu schaffen. Am Mittwoch holten wir unsere Startnummern ab und bummelten über die Messe, alles klappte ganz gut. Es wurde langsam Ernst. 


Einen Tag vor dem Marathon war der Friendship Run an der V&A Waterfront entlang - der Lauf der Nationen. Am Abend zuvor machten wir eine Sunset Cruise Tour mit einem Katamaran, währenddessen es plötzlich heftig anfing zu regnen. Dieser Regen setzte sich am Tag des Friendship Run weiter fort. Wir konnten kaum glauben, dass es seit Monaten und Jahren zu wenig geregnet hat. 


Der Friendship Run machte trotz des verregneten Wetters sehr viel Spaß, ein bisschen die Beine auslaufen und sich nebenbei nett unterhalten und na klar, zeigen wo man herkommt. Abends gab es wieder ein sehr leckeres Essen in einem Restaurant, dass an einem Küstenabschnitt lag, von wo man einen herrlichen Blick auf den Tafelberg hat.

Am 31.03.2018 ging es in aller Frühe nach Newlands zum Start des Marathon. Wir waren alle schon sichtlich nervös. Der Startschuss fiel 6:30 Uhr. 



Die erste Hälfte liefen wir recht konstant. Es ging ohne größere Steigerungen durch kleine Orte am Atlantischen Ozean entlang. Die Verpflegung war alle 3 km hervorragend organisiert. Nach der Hälfte gab es sogar gekochte Kartoffeln für die Läufer. Uns fehlten in der Trainingsvorbereitung aufgrund einer Grippewelle die langen Läufe, Ziel war heute nur das Ankommen. Ich war sehr besorgt bei der Vorgabe der Zielzeit von 7 Stunden. Alle Läufer, die danach ins Ziel kommen, werden nicht gewertet und erhalten auch keine Medaille.

  

Nach 3 Stunden hatte ich die Hälfte (28 km) hinter mir. Die Marathonmarke von 42,195 km erreichte ich nach 4:52:49 Stunden. Bei diesem Ultramarathon sollten jetzt noch 14 km drauf gelegt werden. Als ob die Steigerungen vom Chapmans Peak nicht ausreichten, sollte nach der Marathon-Distanz eine 5 km lange Steigung folgen. Es ging zum Glück auch 5 km wieder runter, allerdings war die Straße von seitlich abschüssigen Bodenwellen durchzogen, mehr als ein 7 Minuten Schnitt pro km war nicht mehr drin. Das Wetter war mit sonnigen 24 Grad ganz ganz ok. Durch die vielen Verpflegungspunkte konnte man sich jederzeit wunderbar mit kleinen Wassertüten abkühlen. Nach der letzten Steigung ging es meist bergab zum Universitätsgelände. 

Hier wartete schon ein fulminantes Publikum um die Läufer auf ihren letzten Metern anzufeuern. Bei mir standen jetzt 6:45 Stunden auf der Uhr, ich legte den Endspurt ein und freute mich auf die Medaille mit dem blauen Rand.


Bei diesem Lauf gibt es noch eine Besonderheit neben der „engen“ Zielzeit von 7 Stunden- es gibt 5 Medaillen-Kategorien: Gold für die ersten 10 Läufer, Silber für die, die unter 4 Stunden laufen, eine bunte Sainsbury-Medaille bekommen die Läufer, die unter 5 Stunden gelaufen sind, Bronze für alle die das ursprüngliche Zeitlimit von 6 Stunden unterboten haben und blau für die übrigen Läufer, die unter 7 Stunden das Ziel erreichen.

Erschöpft und glücklich meinen zweiten Ultralauf (der erste war 2017 am Rennsteig mit 74 km) und den 11. Marathon geschafft zu haben, lief ich nach einer Zeit von 6:45:18 Stunden ins Ziel. Micha erhielt mit einer Zeit unter 6 Stunden die Medaille in Bronze.

Die Tage in Südafrika waren unbeschreiblich schön. Wir haben viel erlebt, sind mit Pinguinen gepaddelt, mit Haien geschwommen und haben uns kulinarisch sehr verwöhnen lassen. Kapstadt ist sehr empfehlenswert. Und wieder hat uns Afrika in seinen Bann gezogen. 

Dienstag, 27. März 2018

Südafrika zur Osterzeit - Two Ocean Marathon

Mittlerweile ist es März und wir sind in Südafrika.

Die Ziele für 2018 stehen lange fest und es sind wieder ein paar spannende Läufe mit dabei. Letztes Jahr war der London Marathon unser absolutes Highlight. Ich hatte einen neuen Trainingsplan und das Glück dass meine Leistungskurve konstant nach oben zeigte. Das Glück bei den vielen harten Trainingseinheiten gesund zu bleiben begleitete mich ebenso. Mit einer tollen Bestzeit von 4:05:46 Stunden pflasterte ich die Londoner Straßen. Stolz waren wir, stolz auf unsere neuen Bestzeiten und darauf in den Genuss eines weiteren tollen Laufs zu kommen. London mussten wir ja aufgrund gesundheitlicher Probleme im Jahr 2016 absagen.
Jetzt steht der Two Ocean Marathon in Kapstadt auf dem Plan. Bis vor ca 4 Wochen war ich gut im Plan mit meinen langen Trainingsläufen. Bei den 56 Km am Ostersamstag am Kap der guten Hoffnung möchte ich einen guten Lauf machen, Zeiten stehen nicht im Vordergrund bei dem schönsten „Marathon“ der Welt. Wir möchten den Lauf zwischen den Ozeanen genießen.


Vor 3 Wochen ist unsere Frieda an einem grippalen Infekt erkrankt, dann hat es mich erwischt, vorletztes Wochenende Paul und zu guter Letzt auch Micha. Ich wollte noch beim Team-Marathon Anfang März viele Kilometer sammeln und nochmal einen langen Lauf machen. Die Teilnahme musste ich absagen, es zog im Rücken und seit Tagen quälte mich ein Husten. Am Nachmittag des Laufes kam der Infekt richtig durch und Montag lag ich mit Fieber im Bett. Die Absage des Team-Marathon war die bessere Entscheidung.

Man kann einen Marathon nur gut finishen, wenn man gesund ist. Es sind und bleiben lange 42 Km.
Der Husten war noch lange da, aber ich bin beinahe jeden Tag auf dem Fahrrad gewesen, habe fleißig meine Kraft- und Rückenübungen und arbeitete mit der Faszienrolle, ach ja die Physio hat mich auch sehr unterstützt.
Jetzt sind wir in Südafrika und in 4 Tagen starten wir beim Two Ocean Marathon.


        


Wir haben für die 56 Km 7 Stunden Zeit. Ich werde laufen bis es nicht mehr geht und gehen bis es wieder läuft, ich freue mich dabei zu sein und eine schöne Zeit zu haben. Die ersten Tage die wir bisher hier  verbracht haben sind schon sehr erlebnisreich gewesen. Wir haben den Tafelberg bestiegen, waren auf Mini-Safari und haben gestern mit dem Kayak die Pinguinkolonie besucht



Südafrika ist ein tolles Reiseland und das Wetter tut sein übriges. Viel Lebensfreude, tolles Essen und leckerer Wein begegnen uns hier. 


SPANNENDE TAGE LIEGEN NOCH VOR UNS...

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Montag, 1. Januar 2018

Rundreise KANADA - von Vancouver nach Calgary

Wir sind jetzt schon wieder eine ganze Weile zu Hause. Die Reise nach Kanada Ende Juli war einfach unglaublich schön. Ein weites sehr großes Land und ein großes Abenteuer liegt hinter uns. 

Wir sind mit dem Auto über 3500 Kilometer weit gereist. Von Vancouver nach Calgary. In Vancouver  hatten wir leider nicht soviel Zeit und haben somit, den Jetlag und die wenige Zeit, die wir haben dort sehr effektiv für uns nutzen können. Wir sind mit einem Wasserflugzeug über die Stadt geflogen und haben eine Hopp-on Hopp-off Tour gemacht.


Morgens ging es gleich zum laufen in den angrenzenden Park. Die Bären-Warnschilder machten uns ein wenig Angst, aber nach den ersten Kilometer hatten wir mehr mit uns und dem Gefälle zu tun als mit der Angst einem Schwarzbären zu begegnen.


Bevor wir nach Vancouver Island weiter fuhren, liefen wir den letzten Morgen in Vancouver im Stanley Park. 10 Kilometer liefen wir um das Eiland und genossen den Sonnenaufgang. 

Dann ging es mit der Fähre nach Vancouver Island - hier hatten wir 3 Ziele: Victoria, Tofino und Ladysmith. In Victoria waren wir wie in Vancouver in einem sehr hübschen Stadthaus untergebracht. Das Frühstück war immer eine Überraschung.  In Victoria unternahmen wir eine Whale Watching Tour, auf der wir neben den Walen auch viele andere Tiere Kanadas sehen konnten, wie den Weißkopfseeadler, Seerobben und auch einen Fischotter.


In Tofino waren wir in einem Strandresort. Die Ferienwohnung hat uns buchstäblich umgehauen. Direkt am Meer mit Kamin in einer Maissonettenwohnung, oben befand sich das Schlafzimmer mit Blick auf das Meer.

Hier kann man es wirklich aushalten. Einen Tag buchten wir hier eine Bärentour mit den Zodiacs. Wir fuhren mit einem Schlauchboot zu einigen Stränden, wo sich im Morgengrauen die Bären aufhalten und in der Ebbe Muscheln und anderes Seafood suchten. Hier sahen wir unseren ersten Bären. Wir waren sprachlos. Dafür lohnte sich das frühe aufstehen.



Die 3. Unterkunft befand in Ladysmith. Unsere Gastgeber waren sehr nett. Zu dem Haus gehörten auch zwei Kanadier. Noch am selben Nachmittag schnappten wir uns die Boote und fuhren durch die Bucht. Bei Sonnenuntergang einfach traumhaft. Unser Frühstück wurde draußen serviert mit Blick auf das Wasser. Wir ließen es uns wirklich gut gehen. An dem Tag fuhren wir ein paar kleinere Orte auf der Insel ab und erfuhren einiges über die First Nation. Am späten Nachmittag beobachten wir im Garten unserer Unterkunft kleine Kolibris, das war Entspannung pur.



In allen Orten wanderten wir unterschiedliche Trails entlang. Trails die total abgelegen waren und Trails auf denen man sogar richtig laufen konnte. Und auch hier, immer wieder am Wasser entlang.


Mit der Fähre ging es dann wieder aufs Festland mit einem Zwischenstop in Whistler weiter nach Pemperton. Whistler ist ein sehr interessanter Ort. Hier fanden 2010 die olympischen Spiele statt. Interessant war zu sehen, wie dieser Skiort selbst im Sommer aufblüht. Die Skipisten wurden als Downhill Pisten umfunktioniert und überall sieht man junge Leute mit ihren Fahrrädern. Die Peak 2 Peak Tour ist auf jeden Fall sehr zu empfehlen, da man hier mit der Peak 2 Peak Gondola fast 3 km von einem Berg zum nächsten Berg fährt und dazwischen nur 3 Masten gespannt sind. Das war schon atemberaubend und schwindelerregend.

In Pemperton übernachteten wir leider nur eine Nacht. Die Gastgeberin Margit und ihre Schweizer Freunde haben uns herzlich Willkommen geheißen. Wir haben uns sehr wohl gefühlt. Aufgrund der Waldbrände hatte sie uns noch eine bestimmte Strecke Richtung Lone Butte empfohlen. Am Ende fuhren wir über Kamloops und erlebten durch Zufall das alljährliche Pow Wow Festival der Indianer. Ein großes Spektakel rund um die First Nation in dieser Region. 

Nach dieser spontanen Pause ging es weiter zur Little Black Bear Lodge zum Brigde Lake. Dort erwarteten uns Maya und Jürn Eibelwieser, ein total nettes aufgeschlossenes Schweizer Ehepaar. Wir fühlten uns sofort sehr wohl dort. Sie bat uns an den Tisch und wir unterhielten uns über alles Mögliche. Der weite Blick zum See und über die Landschaft war herrlich. Von hier aus starteten wir am nächsten Tag die Tour zum Wells Grey Park. Dieser kleine Park hat uns sehr beeindruckt. Viele Wasserfälle und viele Trails. Leider waren die Trails aufgrund der Brandgefahr gesperrt. Dennoch hatten wir das Glück am Straßenrand einen kleinen Schwarzbär zu sehen. Die Freude war riesig.


Am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg zum Jasper Nationalpark. Diese Route war 465 km lang. Der erste Stop war in Valemount beim George Hicks Park. Hier hatten wir das große Glück einem Lachspaar bei der Laich zu beobachten. Insgesamt waren schon 3 Lachse vor Ort. Das war sehr interessant und beeindruckend. Die große Lachswanderung endet hier wenn der Herbst kommt.


Ein weiteres Highlight zum Aussichtspunkt des Mount Robson waren die Rearguard Falls. Hier endet die Wanderung der Lachse. Weiter ging es zum Japser Nationalpark. In diesem Jahr feiert Kanada sein 150 jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass hat man in den Nationalparks freien Eintritt. Etwas später kamen wir an diesem Tag in unserer Unterkunft am Rande des Nationalparks an. Auf dem Weg dorthin machten wir einen Stop am Jasper Lake. Ein riesiger flacher See, durch den man mühelos wandern kann.


Unsere Unterkunft befand sich direkt am Highway. Am nächsten Tag waren wir somit sehr schnell wieder im Park. Wir fuhren zum Pyramid Lake und dann weiter zum Maligne Canyon. Diesen Canyon liefen entlang und bewunderten wie sich das Wasser seinen Weg hindurch bannte. Am Maligne Lake machten wir die Bootstour zum berühmtesten Kanada-Panorama schlechthin: nach Spirit Island.


Vor der Tour wanderten wir noch zum wunderschön gelegenen Moose Lake, der Trail dorthin war schon ein Highlight. Leider sahen wir keine Elche, dafür aber eine wunderschöne Natur. Abends auf den Weg zu den Miette Hot Springs sahen wir am Straßenrand eine Herde Wapitis. Unser Höhepunkt des Tages.


Am nächsten Tag standen bis zum Banff Nationalpark 300 km auf dem Routenplan. Wir machten noch einen Stop bei dem Village of the 4th Lake, wo 4 Flüsse in einem zusammen laufen. Auf dem Weg nach Banff war das Columbia Icefield natürlich ein Muss. Wir kamen auch ohne extra Buchungen ziemlich nah ran an und auf den Gletscher. Wir hefteten uns an eine Wandergruppe und konnten sogar einige Meter auf dem Gletscher entlang laufen.


Weiter ging zum Lake Moraine. Ein eiskalter klarer blauer See, in dem wir uns sogar erfrischten. Mit seinen 4 Grad war er recht kühl. Am berühmten Lake Louise mieteten wir uns einen Kanadier und paddelten auf dem See entlang. 

    

Die Unterkunft in Banff hatten wir in Eigenregie gebucht. Sie war direkt in der Stadt Banff. Wir hatten eine Ferienwohnung in einem Resort. Am nächsten Tag fuhren wir zum Sulphur Mountain und liefen hier den wunderschönen Sulphur Skyline Trail hinauf. Wir hatten zwar Karten für die Gondel, die Wartezeit von 1 1/2 Stunden war uns aber zu lang. Wir benötigten für die 5 km knappe 2 Stunden. Der Ausblick belohnte uns für den langen anstrengenden Aufstieg. Am Nachmittag ließen wir es uns im Fairmont Banff Springs Hotel bei einem schönen Essen mit Wein gut gehen. Das Hotel selbst ist schon eine Sehenswürdigkeit.

Am Freitag ging es nach Calgary, wo Abend unser Flieger nach Hause ging. Calgary konnten wir uns auch noch einige Stunden ansehen. Eine typische Großstadt, die ziemlich schnell gewachsen ist.

Ca. 3500 km haben wir in diesen 16 Tagen zurückgelegt. Wir konnten trotz einiger Bärenwarnungen dennoch unserem Hobby das Laufen täglich nachgehen und haben das Trailwandern für uns entdeckt. Wir hätten gerne mehr von der Tierwelt gesehen, die Natur selbst ist umwerfend, wie man es sich in Kanada vorstellt. Die Reise wird uns lange in Erinnerung bleiben.