Montag, 27. Juni 2011

39. Gutsmuths-Rennsteiglauf am 21.05.2011 - Nordic Walking Tour über 35 km

Jetzt kommt er endlich, der Bericht vom 39. Gutsmuths-Rennsteiglauf am 21.05.2011. Im letzten Jahr waren wir hier nur Zuschauer und von der guten Stimmung und der sportlichen Leistungen der Teilnehmer einfach begeistert. Die Party danach hat uns vollends überzeugt in diesem selbst an den Start zu gehen. 
Anfang des Jahres meldeten wir uns bereits für die Köstritzer Schwarzbierwanderung, also für die Nordic-Walking Tour über 35 km an.  Micha wären die 50 km lieber gewesen, aber ich konnte ihn überzeugen, es doch erstmal mit den 35 km zu versuchen.

Soviel sind wir beide noch nie am Stück gelaufen bzw. gewandert. Wir nahmen uns vor, es in Ruhe anzugehen und jede Pause ausgiebig zu nutzen. Schließlich liefen wir zu Dritt, wenn man mein kleines Bündel noch mitrechnet. 

Wir gingen in aller Frühe um 7 Uhr an den Start. Wir hatten also ausreichend Zeit, um bis 18 Uhr ins Ziel zu kommen. Der Start erfolgte im Schnepfenthal. Wir entschieden uns direkt mit dem Auto dorthin zu fahren und nicht das Shuttle zu nutzen, da wir so noch eine Stunde mehr schlafen konnten, statt schon um 4 loszufahren. 

Kurz vor dem Start erfolgte die Erwärmung. Während wir skeptisch dabei zusahen, machten einige Wanderer tatkräftig mit und selbst die Wanderstöcke bekamen dabei ihre ganz eigene neue Funktion zugesprochen.



Wir holten uns derweil noch schnell die schönsten Rennsteiglieder, legten unsere Sachen ins Auto und stimmten uns mit der neu erworbenen CD erstmal ein. Eine Parkplatzparty am Morgen sollte auch den letzten Rennsteigwanderer wecken.
Pünktlich ging es dann auf die 35 km Strecke und die Natur beeindruckte uns sofort. Der Rennsteiglauf ist ja der größte Landschaftslauf Mitteleuropas und mit Abstand auch der Schönste.



 



Unterwegs hatten wir genügend Zeit, die Natur zu genießen und die Eindrücke festzuhalten.





Es gab ausreichend Getränkestationen, sodass wir uns nicht zusätzlich mit einem Rucksack belasteten und somit auf die Wanderung konzentrieren konnten. Zeitweise wurde es richtig warm und wir kamen zusehenst ins Schwitzen.



Auf der Ebertswiese legten wir den größten Stop ein. Die Verpflegung dort lud zum Verweilen ein, es gab Heidelbeer-Schleim-Suppe, Würstchen, ausreichend Getränke und auch Obst. 







Ab Kilometer 10 gesellten sich die Supermarathonis zu uns. Sie hatten eine Strecke von 72,7 km laufend zu bewältigen und das bei einem Höhenunterschied von 900 m von Eisenach nach Schmiedefeld. Sie hatten hier bereits 30 km geschafft, also noch nicht ganz die Hälfte.



Die Wanderung hatte immer wieder angenehmende und überraschende Wegbegleiter.



Die Kilometer purzelten nur so vor sich nieder. Allerdings wurde es mit jeder Pause und jedem Getränkestand immer schwieriger.

Kurz vor dem letzten Getränkestand bei Kilometer 30 fing es, nach einem bisher recht sonnigen Wetter an zu nieseln, der später in Regen überging. Anfangs verfluchte ich den Ballast der Regenjacke, jetzt freute ich mich, sie doch mitgenommen zu haben, um mein kleines Bündel und auch die Kamera zu schützen.


 

Die Beine wurden immer schwerer und ich war froh, dass es nur noch 5 km sein sollten. Sie kribbelten mehr und mehr und auch das Tempo wurde gemächlicher. Nach 7 1/2 Stunden Wanderung kamen wir endlich im Ziel an. Dort wurde uns bewußt, dass hier der Weg das Ziel ist. 
Im Zielbereich befand sich gerade mal eine Person und die schien nicht unbedingt auf uns zu warten. Wir waren froh es endlich geschafft zu haben, aber enttäuscht über die Anteilnahme im Ziel. Dort angekommen, drückte man uns eine Thüringer Rostbratwurst und die Urkunde in die Hand, das wars. 






Allerdings muss ich auch hinzufügen, dass das Ziel der Wanderung in Oberhof war und die eigentliche Party in Schmiedefeld statt findet. Lediglich die 35 und die 50 km Wanderung haben unterschiedliche Zieleinläufe, alle anderen treffen sich in Schmiedefeld ein. 
Wir suchten so schnell wie möglich den Shuttle Bus auf, um wieder zurück zum Start und von dort aus zur Zielparty zu fahren. 

Vor Ort herrschte natürlich diesselbe Stimmung wie vor einem Jahr und es wurde jeder einzelne Marathoni und Supermarathoni im Ziel willkommen geheißen.



 Hans im Glück trellerte im Festzelt seine Rennsteiglieder und die Massen hielten nicht an sich und stiegen auf Bänke und Tische um kräftig mitzuschunkeln.


Jedes Land und jedes einzelne Bundesland wurde begrüßt, wir sangen die "Rennsteighymne", "den Schneewalzer" und "So schön ists nur am Rennsteig".



 
Ach ja, man sagt, die Wanderung ist die, mit der besten Verpflegung
GESAMTBEDARF Rennsteiglauf mit Zieleinlauf Schmiedefeld: 

12.000 Äpfel
1.400 Müllsäcke
230.000 Trinkbecher 0,3 l
1.051 Kästen Mineralwasser
611 Kästen Vita Cola
414 Kästen Grapefruit-Zitrone
545 Kästen Aqua Plus (Birne/ Mango)
650 Kästen Bier, das sind 15.600 Flaschen
2.600 Büchsen löslicher Zitronentee
1.350 ungespritzte Zitronen
15.000 Bananen
175 Pakete Haferschleim
120 Rollen Absperrband
1.500 Markierungsschilder

Es war herrlich und wir werden im nächsten Jahr sicher wieder dabei sein. Diesmal zum Marathon, ob wandernd oder laufend, Ziel soll dabei natürlich Schmiedefeld sein und dann bekommen wir auch unseren Zieleinlauf. 

Sonntag, 15. Mai 2011

15. Hiddenseelauf am 30. April 2011

Am letzten Wochenende im April war es mal wieder soweit. Wir freuten uns auf ein langes Wochenende auf unserer Lieblingsinsel Hiddensee und auf den alljährlichen Halbmarathon


 


Da ich dieses Jahr keine großen Wettkämpfe laufen werde, habe ich mich dazu entschlossen, die 11,6 km zu wandern. Micha ist den Halbmarathon gelaufen. Geplant war eigentlich, dass ich ihn mit dem Rad begleite, aber es juckte etwas in den Beinen, sodass ich einer eigenen Teilnahme einfach nicht wiederstehen konnte.

Diesmal buchte ich einen Tag mehr, 2 Nächte waren mir etwas zu wenig, um neben dem Lauf, die Ruhe der Insel auf sich wirken zu lassen. Am Donnerstag reisten wir an und hatten bis zum Lauf noch genug Zeit anzukommen, zu entspannen und schon mal die Lage zu checken. 
Wir unternahmen einen Stopp in Stralsund und besuchten das Ozeaneum. Nach dem obligatorischen Fischbrötchen ging es auf die Insel Rügen nach Schaprode, wo wir gerade pünktlich ankamen, um noch die Fähre zu erreichen.  



Die nächsten Tage stand ein lockeres Lauftraining, Ausschlafen und vor dem Lauf nochmal ein gutes kohlenhydratreiches Essen auf den Plan.
Der Start erfolgte Samstag, 10 Uhr in Vitte. Ich reihte mich gleich hinten ein und freute mich auf einen lockeren Spaziergang. 




Micha war schon längst weg und ich konnte es nicht sein lassen, mich doch etwas zu beeilen. Die Wahl  lieber zu Wandern, war die Richtige, denn mein Puls war schon beim Start über 70 %.
Zuerst ging es nach Kloster, vorbei an Pferdekutschen und Radfahrern, weiter nach Grieben. Die Gänse und Pferde machten es sich auf den satten Wiesen gemütlich. Das Wetter ließ keine Wünsche offen und auch der Wind hatte etwas nachgelassen. Beste Wettkampfbedingungen. 


Nach Grieben folgte der Anstieg zum Leuchtturm. Mich überholte unterdessen ein etwas älterer Herr, und ging so langsam vom Gehen ins Laufen über. Für welche Disziplin er wohl gemeldet war. Ehrgeizige Leute sind ja immer dabei. Ich behielt meinen strammen Wanderschritt bei und der Puls wollte nicht unter 70 % gehen. Direkt vorm Leuchtturm kratzte er sogar an die 80 %. 


Zum Glück war der Abstieg nicht fern und ich nutzte ihn, um die verlorene Zeit wieder gut zu machen. Am Erfrischungsstand stärkte ich mich kurz und wagte einen Blick auf die Zeit. Gar nicht mal so schlecht, wir hatten für die 11,6 km über 2 Stunden eingeplant, ich war sogar noch besser und hoffte darauf Micha bei seinem Zieleinlauf noch zu erwischen. 


 


 


Am Deich angekommen, staute sich bereits eine Anzahl an Kutschen und lenkten mich ein wenig ab.




Strammen Fußes ging es weiter immer den Deich entlang. Irgendwann folgte die Abbiegung nach Vitte und der Blick auf die Uhr verdutzte mich. Ich war richtig gut in der Zeit und sollte unter 2 Stunden ins Ziel kommen. Nun sollten mich lediglich die Halbmarathon-Läufer überholen. Einige sahen richtig geschafft aus und antworteten mit hochroten Kopf auf meine Bemerkung, dass wir es gleich geschafft haben, nicht besonders positiv. 

Auf den letzten Metern winkte mir auf einmal Micha entgegen, ich war sehr überrascht, da auf meiner Uhr eine Zeit von 1:45:00 stand, ist er etwa Bestzeit gelaufen? Im Zieleingang sagte man mir eine Zeit von 1:49:20 Stunden, hatte ich die Uhr wieder zu spät eingestellt? Micha war total erfreut seine Bestzeit geknackt und nach sportlichen 1:44:01 Stunden ins Ziel gekommen zu sein. Er hatte überhaupt nicht damit gerechnet und wollte lediglich besser sein als in Berlin oder zumindest seine Inselbestzeit in Angriff nehmen. 

Im Verlauf des Wettkampfs merkte er aber wie gut er drauf ist und dass laut Puls noch einiges für dieses Rennen drin ist. In der Zweiten Hälfte drehte er richtig auf und überholte einen nach den Anderen.



Hiddensee ist einfach unberechenbar. Man weiß nie, was einen erwartet. Ich bin ja 2008 dort meine Bestzeit im Halbmarathon gelaufen. An diese Zeit bin ich nie wieder herangekommen. Wer weiß, was es ist, die frische Luft, die tolle Landschaft, oder war es die Erholung vor dem Wettkampf. Wer weiß. 
Nach dem Wettkampf wurden die ersten 3 Plätze in den einzelnen Läufen bekannt gegeben und es gab wieder viele Geschenke für alle Teilnehmer. 



Es war wieder sehr schön, das Wetter spielte hervorragend mit und es bot sich ein Läuferfeld von 241 Läufern. Wir kommen wieder, wie jedes Jahr!



Nächstes Wochenende steht für uns ein ganz harter Brocken auf den Plan. Wir haben uns beim Rennsteiglauf angemeldet. Wir wollen an der 35 km langen Köstritzer Schwarzbierwanderung teilnehmen. Die 11 km in nicht ganz 2 Stunden zu wandern verliefen soweit ganz gut, aber bei 35 km und über 900 Höhenmeter bestehen doch ganz andere Bedingungen. 

Lassen wir uns überraschen und hoffentlich nicht vom Besenwagen einsammeln ;o) 

Montag, 18. April 2011

31. Vattenfall BERLINER HALBMARATHON am 3. April 2011


Am 03. April waren wir beim Berliner Halbmarathon. 




Ich erinnerte mich wieder zurück an meine 3 Starts in Berlin: 2004, 2005 und 2006. Es war schon damals eine riesige Veranstaltung. Der Start- und Zielbereich wurde in die Karl-Marx-Allee neu verlegt. Zum Übel der Zuschauer, da man hier nicht die Möglichkeit hat, sich gut die Zeit bis zum Zieleinlauf zu vertreiben. So weit ich mich erinnere war dieser immer in der Nähe der Museumsinsel. Diesmal befanden wir uns inmitten von Plattenbauten und Hochhäusern.


  


Gegen 9 Uhr fuhren wir aus dem märkischen Oderland immer geradeaus über die B1 nach Berlin. Pünktlich kamen wir in der Nähe des Starts- und Zielbereichs an und fanden unproblematisch einen Parkplatz. Dann trafen wir uns zur Übergabe der Startnummer und des Chips mit Jens und Corina. Micha wurde zusehenst nervöser und wärmte sich etwas auf, bevor er sich zu den anderen 25.000 Läufern gesellte. 




Obwohl ihm ein Platz im Startblock B zustand, begnügte er sich mit einem Platz im Bereich D. Die gute Startposition hatte sich Jenser in den letzten Jahren hart erarbeitet ;o) aber Micha blieb bescheiden.

Es wäre wohl besser gewesen, die gute Startposition anzunehmen, denn die ersten 5 km waren ein reiner Hindernislauf, wie er später erzählt.




Als der Startschuss fiel warteten wir gespannt auf die Läufer. Leider war Micha etwas zu schnell oder hatte sich einfach nicht auf der rechten Seite einordnen können. Am Start konnten wir Ihm zumindest nicht zujubeln.





Als alle Läufer an uns vorbei gelaufen sind, wechselten wir die Position und sicherten uns einen Platz direkt am Zaun kurz vor dem Ziel. Es war schön anzusehen, wie Handbiker, Skater und später auch die Profis an uns vorbeiliefen.




Kurz vor seinem Zieleinlauf sahen wir Micha. Er machte einen recht guten Eindruck und kam nach 01:53:08 Stunden in Ziel. Später erzählte er, dass es ab Kilometer 14 sehr anstrengend für ihn wurde. 

Der Lauf hat ihm gut gefallen, es wurden sämtliche Sehenswürdigkeiten abgedeckt und überall an der Strecke jubelte das Publikum und trug ein bisschen die Läufer. Musikbands und Trommler begleiteten das Geschehen und ließen Gänsehaut bei den Läufern aufkommen. 






Sein Fazit: Ein schöner Sightseeinglauf, aber durch die vielen Hinternissläufer nicht unbedingt Bestzeitengeeignet.

Auf jeden Fall eine gute Vorbereitung für Hiddensee am 30. April.