Dienstag, 29. April 2014

18. HIDDENSEELAUF auf unserer Lieblingsinsel

Endlich ist es wieder soweit und wir fuhren am Donnerstag Mittag Richtung Ostseeküste. Diesmal ist unser Anfahrtsweg etwas weiter als sonst direkt von Rostock. Nach 3 1/2 Stunden kamen wir in Schaprode auf Rügen endlich an. Leider mit zwei kränkelnden Kindern. Frieda hat vor einer Woche die Bindehautentzündung und ein ordentlicher Rotz eingeholt! Sie überreichte es Paul pünktlich zum Wochenbeginn. Eine Nacht vor Abfahrt kam bei ihm das Fieber und wir überlegten ernsthaft alles abzusagen. 

Auf der Insel finden wir Entspannung und auch die beiden Kinder können sich hier erholen, dachten wir uns und machten uns vollgepackt auf den Weg! 

Donnerstag Abend lief Micha noch lockere 9 km, ich konnte und wollte nicht so recht, meine letzte Einheit strengte mich zusehends an und somit beließ ich es dabei um fit für Samstag zu werden! 

Freitag entspannten wir uns bei Spaziergängen und Strandspielereien auf der Insel, das Wetter machte es uns sehr angenehm, die Sonne strahlte. 

Am Samstag sollte es um 10.30 Uhr losgehen. Es blieb also genug Zeit zum frühstücken und fertig machen. 

Ein Troß von 290 Läufern machten sich dann pünktlich auf die 21,1 km, 12,5 km  und 800 m Strecken. 

Die Streckenführung hatte sich dieses Jahr etwas geändert, es ging zum nächsten Ort Richtung Kloster sofort rechts auf den Deich, wo bereits eine steife Brise wehte. Ich hielt mein Tempo bei 5:20 Minuten und war guter Dinge. Noch bot sich sogar der Windschatten der anderen Läufer. 

Richtung Grieben wurde es schon hügeliger bis es zum Leuchtturm hochging. Der Wind drehte sich und schob uns nach oben. Es wurde immer steiler und kurz vor dem Leichtturm musste ich gehen, ja fast wieder klettern! 

Das war nun geschafft! Am Inselblick ging es vorbei und dann wollte ich eigentlich runter fliegen. Seitenstiche verhinderten dieses. Unten angekommen gabs erstmal eine Erfrischung und ich lief weiter durch Kloster. 

Der harte Brocken mit den Bergen war nun geschafft. Es folgte der Lauf über den Deich, jetzt wieder mit angenehmen Rückenwind. Es zog sich ganz schön in die Länge, ca 3 km immer geradeaus. 

Dann sah ich Micha und die Kinder. 
Ein Lichtblick. 



Ich war noch guter Dinge. Vom Deich runter ging es für die Halbmarathonis rechts weiter Richtung Neuendorf und nach Links für die 12,5 km Läufer zurück zum Ziel. Die Heiderose war die nächste Etappe. Ich bekam langsam schwere Beine und feste Oberschenkel. 

Wann kommt nur der Wendepunkt? 

Es folgte ein Erfrischungspunkt mit Wasser und Bananen, den ich dankend annahm. Irgendwann in Neuendorf kam der Kehrtwende - Endlich! Nun ging es nur noch zurück und da kam er auch, der Gegenwind. Das machte sich sofort in meinem immer langsam werdenden Tempo bemerkbar, knapp über 6 Minuten pro Kilometer. 

Ich lief entlang der von Birken gesäumten Straße durch die Heiderose und hatte auf einmal wieder diesen Blick auf die Insel. Herrlich, hier ist so schön! Dann folgte die Markierung für 20 km und ich dachte, hey, jetzt nur noch ein paar Meter und Du hast es geschafft, ich schaute auf die Uhr und hoffte wenigstens die 2 Stunden zu unterbieten. Die Uhr zeigte 1:51 Stunden an und alle Ampeln standen auf Grün. 

Ich biss die Zähne zusammen, nahm die Beine in die Hand und ignorierte sogar den letzten Erfrischungsstand. Einen kleinen Hügel ging es noch hoch und dann sah ich schon das Ziel. 


Nach 01:57:45 Stunden lief ich, total erschöpft ins Ziel. 

Es war hart erarbeitet und ich wußte gar nicht mehr wie lang 21 km sein können. Mein letzter größerer Lauf war ja der Marathon im September. Zusammenfassend muss ich sagen, bin ich zu schnell angegangen und hatte nachher kaum noch Luft, dennoch bin ich froh unter 2 Stunden gelaufen zu sein. 



Am Liebsten wollten Micha und ich gemeinsam diesen Lauf machen, einer musste sich natürlich um die Kinder kümmern. Deshalb hat er beschlossen, nach mir zu laufen, quasi als Staffel. Unmittelbar nach mir lief er los. Es war ziemlich heiß, ich gab ihm die Mütze und riet ihm das lange Hemd auszuziehen, die Temperaturen waren jetzt sehr sehr warm. 

Gegen 14 Uhr war die Siegerehrung und ich wußte dass er es bis dahin schaffen wird. Ich ging in der Mittagszeit mit den Kindern in unsere Ferienwohnung. Gegen 14 Uhr kamen wir zurück. 14.15 Uhr ging ich zum Ziel und genau in diesem Moment kam Micha. Er schaffte den Halbmarathon in 01:39 Stunden. Super Zeit, unter den Umständen. Und das ganze ohne Erfrischungspunkte. Die wurden derweil abgebaut und er musste ohne Wasser aushalten. Dafür durfte er sich diverse Sprüche anhören, da er mit Abstand der letzte Läufer war.

Das war eine gute Lösung, so konnten wir Beide mitlaufen. Bei der Siegerehrung gab es wieder diesen tollen Gabentisch und jeder konnte sich etwas aussuchen. 



Eine tolle Veranstaltung. 
Im nächsten Jahr kommen wir wieder. 


Und ich freue mich auf weitere Wettkämpfe in diesem Jahr, vielleicht mit ein paar neuen Bestzeiten. 

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