Mittwoch, 28. Oktober 2015

42. Berlin Marathon am 27.09.2015

Das harte Training hat sich endlich bewährt. Es war mal wieder soweit, der 42. Berlin Marathon stand vor der Tür. Mein Dritter Marathon sollte es werden. Die Form hatte ich, auch wenn ich eine Woche vor dem Lauf noch ein wenig Magen-Darm von den Kindern abbekommen hatte. Wir brachten am Freitag die Kinder zu den Großeltern und fuhren Samstag zur Messe. Wir holten unsere Startnummern ab und ganz nebenbei kauften wir uns noch ein paar neue Laufschuhe. Es war viel los und man kann sich wirklich den lieben langen Tag dort aufhalten.

                 

Am Abend gabs Salat und Hähnchen. Wir übernachteten in Berlin und gingen rechtzeitig zu Bett. Gegen 6 Uhr hieß es aufstehen und frühstücken (Bananen und Eier). Um 7 Uhr machten wir uns auf dem Weg zum Alexanderplatz, von dort ging es weiter zum Hauptbahnhof.



Überall sah man sie schon, die Läufer des Marathon, alle hatten nur ein Ziel, auf auf zum Startbereich direkt am Reichstag. An diesem Morgen war es noch sehr frisch und wir warteten noch eine Weile bis wir unsere Kleiderbeutel abgaben. Wir vertrieben uns dann lieber die Zeit mit stundenlangem Angestehe bei den Dixi-Toiletten. Unmittelbar im Startbereich waren unzählige Toiletten aufgestellt, ich weiß gar nicht warum wir uns eine halbe Stunde an 2 Toiletten im Umkleidebereich angestellt hatten. Egal, Micha verabschiedete sich und ließ mich dann alleine warten, er wollte natürlich seinen Start nicht verpassen. 
Er startete vor mir im Bereich E, für mich sollte es im Bereich H losgehen. Als ich fertig war, lief ich zu meinem Block, wollte aber Micha noch viel Erfolg wünschen. Leider war der Block E schon auf der Strecke und ich traf niemanden mehr an. Dann ging in meinem Startblock und mogelte mich weiter vorne ein, indem ich über den Zaun stieg. Ich unterhielt mich noch ganz nett mit 2 Mädels. Die Stimmung war super und alle waren aufgeregt, dass es jetzt endlich losgehen sollte. 

Um 9.34 Uhr ging es mit unserer Welle los, da waren die Profis schon über eine halbe Stunde unterwegs. Mein Plan war es meine Durchschnittsgeschwindigkeit auf 6 Minuten pro Kilometer zu halten. Ich lief locker und leicht an und achtete darauf einfach nicht zu schnell zu laufen. Hin und wieder kam ich unter die 6 Minuten, was aber ok war. Die Stimmung an der Strecke war wieder einmalig, überall Musikbands, Trommler und sogar offene Partys auf den Balkonen, nur um die Läufer anzufeuern. Herrlich, in einer Straße spielten sie die Toten Hosen und rockten den Balkon. Gänsehaut pur. Meine lockere Pace hielt ich richtig gut. Nach dem Halbmarathon hatte ich einen kleinen Hänger und ich verspürte die Müdigkeit in den Beinen. An dem Power Bar Stand nahm ich mir ein Gel, es schmeckte widerlich. Normalerweise nehme ich keine Gels zu mir, nach ein paar Schlücken warf ich es weg und lief mein Tempo weiter. 

Plötzlich verflog diese anfängliche Müdigkeit und meine Beine fühlten sich richtig gut an. Gar nicht so, als wenn ich gerade 30 Kilometer in ihnen hätte. Ich hätte Bäume ausreißen können, so gut ging es mir. Ich lief weiter, ich genoss die Stimmung, ich überholte. Das beflügelte mich. Berlin ist einfach toll! Berlin ist der Wahnsinn! 


Es war mein perfektes Rennen. Der Lauf durch das Brandenburger Tor ist einmalig. Ich konnte den letzten halben Kilometer gar nicht lange genießen, da ich mich beeilen musste. Meine Traumzeit von 04:15:00 Stunden sollte ich leider nicht mehr schaffen, aber eine Zeit unter 4:20 sollten noch möglich sein. Es wurde ein richtiger Endspurt und ich hörte kurz vor dem Ziel Micha, der mir zujubelte. 

Ich hatte es geschafft: nach 04:19:58 Stunden kam ich ins Ziel. Eine neue persönliche Bestzeit auf den 42,195 Kilometer! Ich war mächtig stolz und wir Läufer grinsten uns im Zielbereich nur stolz an und dachten wohl alle dasselbe. Diesmal fühlte ich mich unmittelbar nach dem Lauf auch ganz anders als bei den anderen beiden Marathons. Ich musste mich nur kurz setzen und dann konnte ich weiter laufen, es trat nicht sofort die totale Erschöpfung ein. Das Training war also genau richtig. 

Micha ist auch Bestzeit gelaufen, er kam nach 03:21:32 Stunden ins Ziel. Was für eine schnelle Zeit. Unglaublich war wir so aus uns rausholen können. 


Es war wieder ein tolles Erlebnis in Berlin mitzulaufen. Die Stimmung an der Straße trägt Dich über die 42,195 Kilometer, Du überholst und wirst überholt - Du läufst nie allein, Dir wird an jeder Ecke zugejubelt, Du kannst mit den Kindern abklatschen, bekommst Gänsehaut wenn Du an den Trommlern vorbei läufst und einfach nur Gänsehaut durchs Brandenburger Tor mit dem Ziel direkt vor Augen. Dieser Lauf hat mir wieder gezeigt, dass es genau das ist: Marathon laufen - Genau mein Ding! 


Das Los für 2016 habe ich gestern aktiviert. Ich bin gespannt, ob wir im nächsten Jahr wieder mitlaufen werden. Drückt die Daumen.

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