Am Freitag noch darüber gesprochen und dann spontan entschlossen, am Sonntag (30.10.16) beim Grunewald Marathon an den Start zu gehen.
Was diesem Lauf besonders reizvoll macht: 1936 sind die Olympiateilnehmer im Marathon genau diese Strecke gelaufen. 2 Runden in und um den Grunewald, Ziel war damals das Olympiastadion. Heute war das Ziel die Sportanlagen des SC Brandenburg.
Ich habe auf einer Runde die Halbmarathon-Distanz vermessen. Unglaublich, vor 80 Jahren liefen hier die Olympioniken. Um 9 Uhr starteten die Frauen auf der Halbmarathon- und Marathonstrecke, die Männer starteten 40 Minuten später. Olly und Robby waren auch dabei und nahmen den langen Kanten in Angriff. Wie ich erst später herausfand, handelte es sich bei diesem Lauf um die Brandenburgischen Meisterschaften, extra vermessen vom DLV.
Micha lief diese Strecke im April, sie hatten den Lauf zwar für April ausgeschrieben, mussten ihn dann aber absagen. Leider stand dies nirgendwo und er lief ihn für sich, natürlich mit inoffizieller Bestzeit. Für heute sagte er gute Bedingungen voraus, gerade asphaltierte Strecke und eine (fiese) Erhöhung, die aber gut zu schaffen sei.
9 Uhr ging es also los. Kurz vor dem Start traf ich wieder meine Sigrid. Sie ist wirklich hart im Nehmen, letzte Woche noch in Magdeburg am Start und heute in Berlin. Aber es ist ja quasi ein Heimspiel für die alte Dame.
13 Starterinnen war für den Halbmarathon gemeldet. Gleich am Anfang lief ich auf Platz 4. Relativ früh konnte ich auf Platz 3 auflaufen. Diesen Platz wollte ich konstant halten. Wir liefen immer schön entlang der Autobahn, bestimmt 3 km immer geradeaus durch den Grunewald. Das Wetter war bestens, hellichter Sonnenschein, ein schöner Herbsttag. Bei Kilometer 9/10 kam irgendwann der erste Verpflegungspunkt. Ich war schnell unterwegs, unter 5 Minuten pro Kilometer. An dem Stand feuerte mich Micha an. Fand ich ja super, ihn dort zu sehen, die Kinder begnügten sich im Auto direkt neben ihm.
Danach folgte der gemeine Anstieg zum Kaiser-Wilhelm-Turm. Auf einem Schild stand: "nur noch 1000 Meter bis zum Gipfel." Jetzt machte sich das Krankenhaus-Berg-Training und der am Samstag bestrittene Crosslauf in Göttin bemerkbar. Ich verlor zwar an Tempo, meisterte ihn aber souverän! Meine Motivation: wo es hochgeht, da geht es auch wieder runter! Und so war es dann auch!
Micha fuhr überraschend neben mir her und feuerte mich an. Was so an dieser Strecke alles möglich ist. Schön!
Nach einem Richtungswechsel über eine Straße meinte er zum mir, dass der große Kanten geknackt ist, jetzt noch ein Hügel und dann ist es fast geschafft. Ein Blick auf die Uhr ließ mich innerlich jubeln. Sollte ich in diesem Jahr doch tatsächlich meine Halbmarathon Bestzeit knacken?!
Es ging weiter durch den Wald. Dieser Waldweg ließ sich nochmal sehr schwer laufen, es ging einen sandigen Trampelpfad bergauf. Links, rechts, so langsam konnte ich kein Laub mehr sehen. Dann der Endspurt. Micha winkte mir schon und lief sogar mit mir einige Meter mit. Da war das Ziel, noch einen Schlenker auf die Rennbahn und es ist geschafft. Punktlandung:
Wahnsinn! Unter 1:50 Stunden!!! Unglaublich! Seit 2008 beiße ich mir an der 1:51 Stunden die Zähne aus. Ich kam nicht mal annähernd an diese Zeit ran und wir zweifelten schon, ob damals auf Hiddensee die Zeitmessung korrekt war.
Jetzt hab ich in diesem Jahr neben der Marathon-Bestzeit, auch noch eine Halbmarathon-Bestzeit und sogar den 3. Platz bei den Brandenburschen Meisterschaft belegt. Ich bin total stolz und kann es gar nicht glauben.
Ich denke, dass mich wohl die Hawaii-Reise und das Zusehen beim Ironman vor einigen Wochen so beflügelt hat. Es war eine unglaubliche Zeit am anderen Ende der Welt und die Ironmänner sind nur zu bewundern. Ich laufe momentan lieber denn je, diese Leidenschaft wird immer größer und wenn ich könnte, wie ich wollte, würde ich täglich die Laufschuhe schnüren. Der Sport macht mir momentan wieder sehr viel Spaß. Die Leistung ist super und ich merke, dass nach oben noch Luft ist.
Was unsere Reise nach Hawaii noch ausgelöst hat, ist die zunehmende Sympathie zum Triathlon.
Triathlon ist ein toller Sport, vielleicht sind wir ja jetzt auf den Geschmack gekommen. Zu Hause steht schon mal ein Spinning-Bike. Wir sind motivierter denn je.
das ist echt krass was du alles machst ich war auch leztes beim sport hab mir extra ne neue Trinkflasche gekauft
AntwortenLöschenLiebe grüße nico